Alle Vermögensverwalter hatten demnach einen Notfallplan bis Ende März 2020 aktiviert. Die Aktivierung war mit keinen besonderen Störungen verbunden. Alle Anbieter können die wichtigsten Dienstleistungen für Kunden erbringen.
Rund 50% der Anbieter sind laut der Umfrage in einem „Full Home Office“ Modus, die übrigen haben ein Split-Office, d.h., ein Teil der Mitarbeiter ist abwechselnd im Büro anwesend. Im Durchschnitt sind 85% der für die Vermögensverwaltung von Schweizer Pensionskassen relevanten Mitarbeiter im Home Office.
Kein Vermögensverwalter hatte laut PPCmetrics einen Ausfall einer Gegenpartei von Währungsabsicherungen oder anderen OTC Derivaten oder im Bereich des Securities Lending. Rund 10% der Anbieter haben demnach aber das Securities Lending teilweise oder ganz eingestellt. Dies wird begründet durch gestiegene Kreditrisiken, Erfahrungen aus der Krise im Jahr 2008 und weniger attraktive Risiko-/Ertragsprognosen.
Mittelabflüsse
In der Phase bis Ende März waren gemäß Umfrage primär Abflüsse bei den liquiden Anlagen zu verzeichnen. Zudem sind die Rücknahmespreads teilweise stark gestiegen. Am häufigsten wurden hier Anleihen mit höherem Kreditrisiko genannt, d.h. Unternehmensanleihen, Emerging Market Debt und High Yield Bonds. Am wenigsten häufig wurden Aktien, ILS und Private Equity genannt.
Taktische Positionierung
Die folgende Darstellung zeigt die taktische Positionierung der Vermögensverwalter, vereinfacht als „Untergewicht“ und „Übergewicht“ kategorisiert. Die meisten Anbieter haben derzeit Staatsanleihen sowie Aktien untergewichtet zugunsten der Geldmarktanlagen, der Immobilien und der Unternehmensanleihen.