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„In der Assetklasse Timber profitieren Investoren vom biologischen Zinsenzinseffekt“

Bereits seit vielen Jahren investieren institutionelle Investoren in den USA und anderen Teilen Europas in die Assetklasse Timber, ein in anderen Ländern bereits voll akzeptierter Bestandteil in der Asset Allocation, findet auch unter institutionellen Adressen auch in Deutschland zunehmend Aufmerksamkeit. So hat wird unter anderem die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe entsprechende Investments tätigen. IPE Institutional Investment-Chefredakteur sprach mit Thomas Richter, Managing Director, und Jan Goetz, Produktspezialist Timber, von der DWS über die Vorteile von Timber Investments im Portfolio und das Engagement der DWS in diesem Bereich.

IPE Institutional Investment: Herr Richter, direkt gefragt, wie kommt die DWS zur Assetklasse Timber und insbesondere auch zur Gattung der geschlossenen Fonds?
Richter: Die DWS macht seit der Gründung im Jahr 1956 offene Publikumsfonds. Man muss aber auch ganz klar konstatieren, dass sich die Zeiten geändert haben. Zum einen erleben beispielsweise klassische Aktienfonds seit Jahren  Rückflüsse. Auf der anderen Seite haben sich Produkte wie Aktienzertifikate und geschlossene Fonds bestens entwickelt. Kurz gesagt: gleiche Assets werden durch unterschiedliche Verpackungen unterschiedlich besteuert und vertrieben, es findet geradezu Verpackungsarbitrage statt. Es geht manchmal nicht um die richtige oder falsche Assetklasse sondern vielmehr um die richtige Verpackung. Entsprechend müssen wir uns als Anbieter der Herausforderung stellen, dem Kunden den jeweils optimalen Produktmantel für seine Anlagebedürfnisse anbieten zu können. Das ist schon lange nicht mehr ausschließlich der klassische Fonds.

IPE Institutional Investment: Warum Timber?
Richter: Timber ist ein Thema, mit dem wir in anderen Fonds schon seit vielen Jahren zu tun haben. Entsprechend lang haben wir hier inhouse eine Researchkapazität aufbaut. Neu ist eigentlich nur die Verpackung als geschlossener Fonds.
Goetz: Die Holzindustrie hat in den letzten Jahren auch enorme Fortschritte gemacht, hin zu einer höchst effektiven Plantagenwirtschaft, gerade in den USA. Auch in anderen Ländern ist der Trend klar erkennbar. Man sieht auch gerade bei den US-Investoren wie Harvard, Yale und Calpers, dass dort das Potenzial der Assetklasse bereits erkannt und entsprechend allokiert wurde.
Richter: Man sieht bei US-Investoren sogar, dass Real Estate teilweise durch Timber im Portfolio substituiert wird. Die Rendite ist im übrigen in der Tat ansehnlich. Nehmen Sie nur den NCREIF Timberland Property Index, der die Performance von US-Waldinvestments misst und in den vergangenen 20 Jahren durchschnittlich 15% pro Jahr zulegen konnte. Wir kalkulieren hier vorsichtiger, 8-10% IRR pro Jahr sind aber realistisch.

IPE Institutional Investment: Wie sehen die Renditetreiber in der Assetklasse Timber aus, welche Verkaufsmöglichkeiten gibt es – abgesehen vom Brennstoff Holz der in Zeiten eines haussierenden Ölpreises?
Goetz: Es kommt stark auf die einzelne Region an, es gibt keinen globalen Holzmarkt. Generell ist aber sicher die Papierproduktion zu nennen, sowie die Bau- und Möbelindustrie.
Richter: Holz als Rohstoff ist in der öffentlichen Diskussion lange stark unterschätzt worden, ich denke, dass die aktuelle Entwicklung hier nur der Anfang ist. Wir haben bei Holz  einen Markt  mit steigender Nachfrage bei nicht elastischem Angebot. Holz wächst schließlich nicht von heute auf morgen. Zudem nimmt die globale Waldfläche weiter ab. Die Knappheit wird den Preis des Rohstoffs Holz weiter steigen lassen. 

IPE Institutional Investment: Sie sprachen bereits die Timber-Investments großer US-Stiftungen an. Dort ist neben der Rendite oft auch der Diversifikationsgedanke ein wichtiges Thema...
Richter: Absolut richtig. Gerade für institutionelle Anleger liegt hier oft der Hauptgrund darin. Sie benötigen Anlagen, die mit den bisherigen Assetklassen Aktien und Renten nicht korrelieren.

IPE Institutional Investment: In Ihren Unterlagen ist mir der Punkt wertsteigernde Lagerhaltung aufgefallen. Was ist genau darunter zu verstehen?
Richter: Einer der großen Vorteile des Rohstoffes Holz. Weizen müssen Sie im Herbst ernten egal wie der Preis ist. Einen Baum können Sie bei ungünstigen Preisen einfach länger stehen und weiter wachsen lassen. Damit wird er größer, und das Holz kann anders verwendet werden, z.B. nicht mehr nur in der Zellstoffindustrie, sondern auch als Möbelholz, das wesentlich höhere Preise erzielt. Die Liquiditätsverschiebung nach hinten schafft damit Mehrwert Es ist eine Art biologischer Zinseszinseffekt, den Sie als Investor für sich vereinnahmen können.

IPE Institutional Investment: Wie groß soll der Fonds werden?
Richter: Bei dieser speziellen und in Deutschland neuen Assetklasse sind Volumina von über 50 Mio. Euro als Erfolg zu werten. 

IPE Institutional Investment: Stichwort Management – können Sie dazu noch einiges ausführen?
Richter: Wir haben uns den Markt intensiv angesehen und eine ausführliche Due Dilligence betrieben und sind sehr froh, mit Four Winds Capital Management einen der kompetenten Manager für Timber an uns gebunden zu haben. Die Gesellschaft verwaltet bereits fast 2 Mrd. USD in Bereich Timber und zählt nicht nur für mich zu den erfahrensten und erfolgreichsten Managern in diesem Bereich.

IPE Institutional Investment: Vielen Dank für diese interessanten Einblicke in die Assetklasse Timber.