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Invesco-Whitepaper: Wirkung und Rendite durch Investitionen in die nachhaltige Transformation der Nahrungsmittelversorgung

Für die ESG- und Thought-Leadership-Experten von Invesco steht fest, dass der „Nexus of Nature“ – das komplexe Gefüge des Lebensraums Erde und die existentielle Verbundenheit des Menschen mit der natürlichen Welt – eines der großen Anlagethemen der kommenden Jahre sein wird. Mit einer Whitepaper-Reihe unter dem Titel „Appetite for change: food, ESG and the nexus of nature“ werfen sie ein Schlaglicht auf die existenziellen Bedrohungen, die vom unzureichenden Verständnis der Menschen für ihr Verhältnis zur Natur ausgehen, und die Rolle, die Investoren bei der Bewältigung einiger der größten globalen Risiken spielen können.

Cathrine de Coninck-Lopez

In Anknüpfung an das erste Whitepaper in dieser Reihe, „Lessons from the Covid crisis“, erörtern sie in „The drive against deviance“ und „Agtech and the future of farming“ alternative Ansätze der Lebensmittelproduktion und des Lebensmittelkonsums und erläutern, wie verantwortungsbewusstes Investieren zur Verankerung nachhaltigerer Einstellungen und Methoden beiträgt. Anhand wegweisender Forschungsarbeiten und Praxisbeispiele sie gemeinsam mit FAIRR, der führenden Investoreninitiative im Bereich nachhaltige Nahrungsmittel, wie Anleger durch die Berücksichtigung wesentlicher ESG-Faktoren in diesem Bereich zu positiven Veränderungen beitragen können.

„Immer mehr Anleger wollen einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten und sind zunehmend sensibilisiert für die Komplexität der natürlichen Zusammenhänge und die häufig positiven Rückkopplungsschleifen zwischen ihnen. Außerdem wird immer mehr erkannt, dass es keinen einen Ansatz gibt, mit dem diese komplexen, miteinander verflochtenen Probleme angegangen werden können“, so Cathrine de Coninck-Lopez, Global Head of ESG bei Invesco.

Den Invesco- und FAIRR-Experten zufolge zeichnen sich Lebensmittelproduktion und -konsum in weiten Teilen durch eine „Normalisierung von Abweichung“ („normalisation of deviance“) aus – so bezeichnet die wissenschaftliche Literatur den Prozess der Grenzverschiebung infolge zunehmend etablierter Regelverletzungen bzw. nicht nachhaltiger Praktiken mit unmittelbar oder unweigerlich katastrophalen Folgen. Die Autoren der beiden Studien verweisen auf mehrere Praktiken, die nicht nur nicht nachhaltig, sondern sogar als schädlich für die Zukunft des Planeten und seiner Bewohner anzusehen sind. Dazu gehören insbesondere die Massentierhaltung, der übermäßige Konsum von tierischem Eiweiß und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Sie erörtern Alternativen zu den vorherrschenden Ansätzen und erläutern, wie verantwortungsbewusstes Investieren zu mehr Nachhaltigkeit beitragen kann.

Wie die Autoren anmerken, hat Covid-19 den direkten Zusammenhang zwischen Produktionsmethoden, dem Auftreten von Zoonosen – Infektionskrankheiten, die vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden können – und einer möglichen weiteren verheerenden Pandemie aufgezeigt. Außerdem habe dieser Aspekt des komplexen natürlichen Gefüges erheblichen Anteil an der größten existenziellen Bedrohung für den Planeten: dem Klimawandel. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen entfallen fast 15% aller durch menschliche Aktivitäten verursachten Treibhausgasemissionen auf die Viehzucht. Trotzdem gehe die Fleisch- und Milchindustrie die Klimarisiken in ihren globalen Lieferketten nur sehr schleppend an. Die US-Nachhaltigkeitsorganisation Ceres hat die Branche daher auch bereits als „emissionsintensivsten Sektor, der keinen Plan zur Verringerung der CO2-Emissionen hat“, gebrandmarkt.

Wie die Whitepaper-Autoren argumentieren, werden anhaltende Innovationen in diesem Bereich von entscheidender Bedeutung sein, um die langfristigen Versäumnisse der Grünen Revolution des 20. Jahrhunderts wettzumachen und eine „Immergrüne Revolution“ einzuleiten. Sie verdeutlichen, wo solche Innovationen stattfinden und welche Risiken und Chancen sich daraus für Anleger ergeben.

Ein Beispiel ist der Trend zu alternativen Eiweißquellen, der diesen Bereich zu einer Wachstumsbranche mit einem sprunghaft steigenden Umsatz mit pflanzlichen Proteinen gemacht hat. Auch die zunehmend verbreitete Aquakultur hat sich einem der weltweit wachstumsstärksten Bereiche der Lebensmittelproduktion entwickelt. Ein weiteres Beispiel ist die Agrartechnologie – ein wichtiger Treiber der Umstellung vom stark industrialisierten Modell auf eine „intelligentere Landwirtschaft“, um eine Weltbevölkerung zu ernähren, die bis 2050 voraussichtlich auf fast 10 Milliarden und bis 2100 auf mehr als 11 Milliarden Menschen anwachsen wird.

„Die Agrartechnologie ist ein sehr gutes Beispiel für etwas, das häufig übersehen wird: die Fähigkeit fortschrittlicher Technologien, das Leben von Menschen erheblich zu verbessern“, so de Coninck-Lopez. Umso wichtiger sei es, dass Anleger Kapital in bahnbrechende Ideen investieren, die ihr großes Potenzial ansonsten nicht entfalten könnten. Die Agrartechnologie entwickle sich schnell zu einem globalen Phänomen, wobei der Markt in vielen Teilen der Welt wachse.

In den beiden neuen Whitepapers beleuchten die Invesco- und FAIRR-Experten auch die Hyperkonnektivität aller Aspekte des natürlichen Gefüges und zeigen, wie positive Veränderungen in einem Bereich zu positiven Veränderungen in anderen Bereichen führen können. „Dies ist äußerst wichtig, weil es bedeutet, dass der Kampf gegen die ‚Abweichungen‘ in diesem Sektor auch dazu beitragen kann, globale Herausforderungen wie den Verlust der biologischen Vielfalt, den Klimawandel und Gefahren für die menschliche Gesundheit zu bewältigen“, so de Coninck-Lopez weiter.

Die Experten gehen davon aus, dass verantwortungsbewusstes Investieren – in Form einer umsichtigen Kapitalallokation und aktiven Interessenwahrnehmung – diesen neuen und nachhaltigeren Trend weiterhin untermauern wird. Durch die inzwischen sehr hohen Bewertungen einiger Unternehmen in diesem Bereich ziehe das Thema auch zunehmend die Aufmerksamkeit anderer Unternehmen und Investoren an. Immer anspruchsvollere Anleger setzten immer höhere Maßstäbe an Unternehmen an. Dadurch würden Unternehmen, die das Versprechen nachhaltiger positiver Veränderungen nicht einhalten, ihre Reputation riskieren.

Verantwortungsvolles Investieren sei nicht die einzige Antwort auf die Vielzahl miteinander verknüpfter Bedrohungen für Umwelt und Gesellschaft. Auch geht es nicht nur darum, ‚gute‘ von ‚schlechten‘ Unternehmen zu trennen, um in die einen zu investieren und die anderen zu meiden, betont de Coninck-Lopez. „Hier geht es darum, durch die Einbeziehung wesentlicher ESG-Faktoren in Anlageentscheidungen positive Verbindungen herzustellen. Es geht darum, innovative und transformative Ansätze weitsichtiger Unternehmen zu unterstützen – und Chancen zu erkennen und zu nutzen.“

In diesem Zusammenhang ist Invesco jetzt auch der TNFD (Task Force for Nature Related Financial Disclosures) beigetreten. Ziel dieser Initiative ist es, ein Rahmenkonzept zu entwickeln, mit dem Finanzinstitute bessere Einblicke und Instrumente zur Berücksichtigung der Biodiversität und naturbezogener Risiken und Chancen in ihrem Investmentresearch, ihrer aktiven Interessenwahrnehmung und ihrem Risikomanagement erhalten.