Die in München ansässige LIP Invest plant die Auflage des vierten Logistikimmobilien-Fonds für das dritte Quartal 2021. Das als offener Immobilien Spezial-AIF mit festen Anlagebedingungen geplante Fondskonzept soll wie seine Vorgänger ausschließlich in hochwertige, drittverwendungsfähige Logistikimmobilien in Deutschland investieren.
Das geplante Fondsvolumen liegt laut LIP Invest bei 430 Mio. Euro, davon 240 Mio. Euro Eigenkapital. Die Fondsdokumentation ist noch nicht final. Diese werde derzeit mit interessierten Anlegern verhandelt, die planen, sich großvolumig mit über 100 Mio. Euro zu beteiligen, so LIP Invest. Das geplante Fondskonzept soll wie seine drei Vorgänger ausschließlich auf Logistikimmobilien in Deutschland mit einer Core-Strategie setzen. Im Rahmen einer breiten Diversifizierung soll der Fonds sich auf etablierte und zukunftsfähige Standorte für logistikaffine Nutzungen mit dauerhafter Flächennachfrage fokussieren. Hierbei sollen insbesondere Objekte mit Potenzial für Mietsteigerungen und Wertschöpfungen ins Visier genommen werden.
Zusätzlich soll eine weitere Risikoreduzierung durch unterschiedliche Einzelobjektvolumina, verschiedene Objekttypen, unterschiedliche Mietvertragslaufzeiten, mehrere Finanzierungspartner und Investitionen in verschiedene Logistiksegmente angestrebt werden. LIP bezieht sowohl bei ihren Bestandsfonds als auch bei dem geplanten Fondskonzept Aspekte der Umweltverträglichkeit, sozialen Verantwortung und Corporate Governance mit ein.
Der dritte – im Oktober 2020 – aufgelegte LIP Logistikfonds „LIP REAL ESTATE INVESTMENT FUND - LOGISTICS GERMANY III“ fand große Zustimmung aus den Kreisen institutioneller Investoren. Nach Aufstockungen zahlreicher Bestandsinvestoren wird der Fonds bei einem Eigenkapitalvolumen von 291 Mio. Euro nicht weiter vertrieben.
„Der Fonds wird mit einem Volumen von 525 Mio. Euro voraussichtlich im dritten Quartal 2021 voll investiert sein. 12 Objekte haben wir bereits angekauft beziehungsweise bei fünf Immobilien befinden wir uns gerade im Ankaufsprozess. Bei vier weiteren Objekten sind wir zudem in aussichtsreichen Ankaufsverhandlungen“, so Jan-Nicolai Tröndle, Head of Acquisition bei LIP Invest.
LIP hat mit seinen drei bisher aufgelegten Fonds einschließlich laufender Transaktionen bereits 1,2 Mrd. Euro in deutsche Logistikimmobilien investiert. Das Portfolio besteht inzwischen aus 42 Objekten mit einer Gesamtmietfläche von rund 870.000 Quadratmetern bei Gesamtmieteinnahmen von 51 Mio. Euro pro Jahr. Über 50 institutionelle Investoren aus den Kreisen der Versicherungen, Versorgungswerke, Pensionskassen, Banken und Sparkassen sowie großen Stiftungen haben laut LIP Invest seit 2018 für über 730 Mio. Euro LIP Fonds-Anteile gezeichnet.
„Investoren schätzen die enge und persönliche Beziehung zu uns sehr. Mit unserem großen Netzwerk, unserer Marktnähe – auch in Corona-Zeiten – und unserer Zuverlässigkeit und Schnelligkeit sind wir immer wieder in der Lage, trotz des großen Wettbewerbs, geeignete Objekte für unsere Fonds zu sichern und somit regelmäßig den Wunsch unserer Anleger nach einem schnellen Kapitalabruf zu erfüllen“, erläutert Sebastian Betz, Prokurist und Leiter Fonds- und Portfoliomanagement bei LIP. „Bei Immobilien wie Logistik, die ein erhebliches Spezialwissen erfordern, gehen inzwischen immer mehr Investoren zum Spezialisten, den so genannten Investmentboutiquen, statt zum Generalisten, wie den großen deutschen und internationalen Fondshäusern“, so Betz weiter.
„Immer mehr Investoren schätzen die Attraktivität von Logistikimmobilien mit ihrer Kombination aus verlässlichen Mieteinnahmen und Wertsteigerungspotenzial. Nicht nur während der Corona-Krise hat sich die Logistik als stabilste Assetklasse erwiesen. Leere Regale haben den Bürgern und Bürgerinnen die Systemrelevanz und Versorgungsfunktion der Logistik deutlich vor Augen geführt. Der Anteil am E-Commerce wird auch in Zukunft weiter steigen und somit auch die Nachfrage nach passenden Logistikflächen. Neben dem Handel haben auch die Automobilhersteller und die Pharmaindustrie hohe Flächenbedarfe. In Folge der Corona-Krise werden die bekannten globalen Lieferketten diversifiziert und durch zusätzliche Lieferanten aus womöglich unterschiedlichen Kontinenten ergänzt. Neben dieser Entwicklung führt auch der Umstieg auf E-Mobilität und bereits angekündigter Aufstockungen von Pufferlagern zu einer hohen Flächennachfrage in den nächsten Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Zudem führen die hohen Investitionen der Chinesen in Infrastrukturmaßnahmen des Landweges der neuen Seidenstraße zu mehr Transparenz in der Lieferkette, kürzeren Transportzeiten und somit verringerten Handelskosten. Nach eigener Analyse könnte dies zusammen mit dem Handelspotenzial der Anrainerstaaten an der neuen Seidenstraße zu einer Steigerung des Handelsvolumens um einen zweistelligen Milliardenbetrag führen“, so Bodo Hollung, geschäftsführender Gesellschafter bei LIP Invest. „Die hieraus resultierenden hohen Flächennachfragen stoßen jedoch auf ein sich immer weiter verringerndes Angebot. Staatlich verordnete Flächenverbrauchsobergrenzen, sich weiter verstärkende Vorbehalte der Bevölkerung gegenüber Logistik und Kommunen, die bei Flächenausweisungen eher andere Nutzungsarten bevorzugen, sind begrenzende Faktoren für die dringend erforderlichen Neubauflächen. Im Ergebnis führt das jedoch zu stabilen und an vielen attraktiven Standorten auch steigenden Mieten, weshalb viele Investoren in Logistik investieren möchten und Logistikinvestments inzwischen als weniger risikoreich als Büroimmobilien ansehen.“