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Lupus alpha-Studie: Enttäuschende Renditen bei Liquid Alternatives

Im ersten Halbjahr erzielten fast alle in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Absolute Return- und Alternative UCITS-Fonds im Durchschnitt positive Erträge. Insgesamt jedoch konnte das Segment von dem freundlichen Kapitalmarktumfeld nur bedingt profitieren und enttäuschte im laufenden Jahr mit einer Wertentwicklung von durchschnittlich 3,9%. Dies zeigt die von Lupus alpha halbjährlich durchgeführte Absolute Return-Studie basierend auf Daten des Analysehauses Refinitiv (vormals Thomson Reuters Lipper).

Der Langfristtrend sieht jedoch anders aus: Auf Sicht von fünf Jahren übertrafen die untersuchten Fonds mit einer Wertentwicklung von 1,95% p.a. deutlich die Rendite liquider Hedgefonds (gemessen am HFRX Index).

Diese wiesen im Durchschnitt ein Minus von 0,11% pro Jahr auf. Top Performer über fünf Jahre waren Long-/Short-Aktienstrategien mit Fokus USA (7,2%) gefolgt von US-Dollar-denominierten Absolute Return Bonds-Fonds (5,0%). Damit entwickelten sich Aktien und Renten auch über diesen Zeitraum besser als die alternativen Anlagestrategien.

„Das Umfeld war geprägt von der extrem lockeren Geldpolitik der EZB und der US-Notenbank Fed sowie den damit verbundenen Marktverzerrungen. Die traditionellen Anlageklassen profitierten in besonderem Maße von dieser Situation. Das ist den alternativen Anlagekonzepten offensichtlich nicht in gleichem Maße gelungen“, so Ralf Lochmüller, CEO und Managing Partner von Lupus alpha.

„Offenbar waren viele Fonds nach dem Kursrutsch Ende 2018 zu defensiv aufgestellt und konnten von der Markterholung nicht im anzunehmenden Umfang profitieren“, so Lochmüller weiter.

Das Segment der Absolute Return-Fonds und alternativen UCITS-Fonds wuchs in den ersten sechs Monaten 2019 auf über 265 Mrd. Euro verwaltete Assets. In erster Linie ist dieses Wachstum jedoch auf eine Reklassifizierung des Fondsuniversums durch den Datenanbieter Refinitiv zurückzuführen, in deren Zuge neue Fondskategorien in das untersuchte Universum aufgenommen wurden. Die Zahl der Fonds ist von 806 Ende 2018 auf 852 Ende Juni 2019 gestiegen. Auch dieses Wachstum resultiert fast ausschließlich aus der Reklassifizierung bestehender Fonds.

Bereinigt um diese Verschiebungen ergibt sich ein Rückgang bei der Anzahl der Fonds: 25 neuen Produkten standen dabei 55 Schließungen gegenüber. Der Anteil institutioneller Anteilklassen am Universum ist auf 45% angestiegen. Die Bedeutung institutioneller Investoren in dem untersuchten Universum nimmt damit seit 2015 kontinuierlich zu. Noch vor vier Jahren lag ihr Anteil am Gesamtvolumen bei nur knapp einem Drittel.



Wie auch in früheren Auswertungen fällt die hohe Schwankungsbreite der Erträge innerhalb der Strategien auf. In beinahe allen Fondskategorien erzielten die schlechtesten Fonds im Schnitt negative jährliche Erträge. Die jeweils besten Fonds erzielten je nach Strategie eine hohe einstellige oder sogar zweistellige jährliche Performance.

Dazu Lochmüller abschließend: „Die starke Spreizung der Erträge zeigt, dass die Entscheidung für eine bestimmte Fondskategorie zum Erzielen eines gewünschten Risiko-/Rendite-Profils nicht hinreichend ist. Daher sollte ein Hauptaugenmerk auf der detaillierten Analyse der Einzelfonds und auch der Fondsmanager liegen.“