Der Bericht der Investoreninitiative PRI legt dar, wie Investoren bei drängenden globalen Problemen wie Menschenrechtsverletzungen, Klimawandel und sozialer Ungleichheit positive als auch negative Entwicklungen mitgestalten.
Investoren sollten nicht nur finanzielle Aspekte der Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen beachten. Vielmehr sollten sie gesellschaftliche und ökologische Fragen auf einer systemischen Ebene als Teil ihrer Investitionsstrategie und breiter angelegter Projekte berücksichtigen. So könnten sie die Erreichung der SDGs bis 2030 unterstützen.
„Schon vor den unglaublichen Marktschocks, die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöst wurden, hatte sich die Investmentwelt zu umsetzbaren Schritten verpflichtet, um die Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen", so PRI-CEO Fiona Reynolds. „Mit der Veröffentlichung dieses Berichts unterstützt die PRI ihre Unterzeichner, für ihre Investoren und Stakeholder positive Resultate zu erzielen. Zudem ist es ein Schritt, die Investoren zu einer größeren Verbindlichkeit gegenüber den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung zu ermutigen“.
Die PRI hebt hervor, dass Investoren die Möglichkeit haben, Ergebnisse zu erzielen, die im Einklang mit den SDGs und entscheidend für ein kollektives Handeln sind. Wichtige Faktoren seien Investitionsentscheidungen, die Steuerung der Investitionen und die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Interessengruppen.
Junko Nakagawa, Präsident & CEO, Nomura Asset Management Co., Ltd., ein Unterzeichner der PRI, erklärt dazu: „Es ist klar, dass große Vermögensverwalter eine entscheidende Rolle spielen, um Ergebnisse zu erzielen, die im Einklang mit den SDGs sind. Sie tragen mit ihren Aktieninvestments und ihrem Engagement bei börsennotierten Unternehmen dazu bei.
Wir sind uns der Schwierigkeiten bewusst, die mit öffentlichen Investitionen für gewisse Ziele der SDGs verbunden sind, aber große öffentliche Unternehmen zählen zu den wichtigsten Gruppen, um Erfolge zu erzielen. Sie verfügen über die Ressourcen, die Größe und die Investitionskraft, um die enormen Finanzierungslücken zu schließen, während große Vermögensverwalter hervorragend positioniert sind, um die Wirkkraft dieser Unternehmen zu verstärken. Nomura Asset Management ist bestrebt, Lösungen zu finden, die unseren Beitrag zu SDG-konformen Ergebnissen maximieren“.
Ziele für nachhaltige Entwicklung werden wichtiger
Bemerkenswert sei, so die PRI, dass die Zahl der Unterzeichner, die die SDGs in ihrem Report an die PRI erwähnen, deutlich gestiegen ist: 31% der Unterzeichner (650) erwähnten die SDGs 2020 – gegenüber 24% (2019) und 16% (2018).
Der PRI-Bericht nennt Beispiele von Unternehmen, die SDGs einbeziehen. Investitionsmanager wie Actis, UK, haben interne Tools entwickelt, um die positiven sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Investitionen zu ermitteln, zu messen und zu überwachen. Das britische Unternehmen Aviva Investors arbeitet mit einem ESGBalanced-Scorecard-Ansatz und analysiert zusätzlich den potenziellen Beitrag einer Real-Asset-Transaktion zur Erreichung der SDGs.
Die PRI wird ihr Berichtsschema im Januar 2021 aktualisieren. Es wird erste Anmerkungen enthalten, wie Ergebnisse und Prozesse aussehen können, die die SDGs berücksichtigen. Die PRI wird weiter mit den Unterzeichnern zusammenarbeiten, die SDG-konforme Ergebnisse erzielen wollen. Sie wird den Praxisaustausch fördern und einen Konsens entwickeln, wie alle Investoren betreffende Herausforderungen angehen können.
Darryl Murphy, Geschäftsführer für Infrastruktur bei Aviva Investors, einem Unterzeichner der PRI, kommentiert dies: „Als langfristige Investoren glauben wir, dass Infrastrukturprojekte – und Realvermögen im weiteren Sinne – eine entscheidende Rolle auf dem Weg zu einer wirklich nachhaltigen Zukunft spielen müssen. Daher sind die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen wesentliche Kriterien, wenn wir bewerten, ob ein Asset positive ökologische und soziale Auswirkungen hat. Die SDGs helfen uns dabei, Ziele für ein Projekt und die Bedingungen eines Investitionsabkommens zu definieren. Wir wollen sicherstellen, dass sich Kreditnehmer langfristig an bestimmte Praktiken und Standards halten. Während die Infrastrukturentwicklung selbst eines der 17 Nachhaltigkeitsziele ist, wird fast die Hälfte aller SDGs nicht erfüllt, ohne dass die Infrastruktur eine entscheidende Rolle spielt. Als Investoren in diese Anlageklasse wollen wir uns voll und ganz an den SDGs orientieren und sie als Bezugspunkt nutzen, um unsere Ergebnisse daran zu messen.“
Eva Halvarsson, CEO von AP2, einer PRI-Unterzeichnerin, betont: „AP2 begrüßt den Report ‚Investing with SDG Outcomes’. Wir hoffen, dass er in der Finanzindustrie zu einem intensiveren Dialog über die SDGs und die Menschenrechtsfragen beitragen wird. Der Bericht beschreibt, wie AP2 Menschenrechtsrisiken bewertet und die damit verbundenen Herausforderungen. Der Report ist eine praktische Anleitung, weil er Einblicke und Tools für Investoren liefert, die sich mit den SDGs befassen wollen.“