Die Ergebnisse basieren auf den Antworten von 500 Entscheidungsträgern aus den Bereichen Versicherung und Pensionskassen. Demnach erwarten 51% der Versicherungs- und 37% der Führungskräfte von Pensionskassen steigende Investitionen in Real Assets.
Angesichts der Unsicherheit mit Blick auf das globale Wachstum und die vermutlich anhaltend niedrigen Zinsen prüfen institutionelle Anleger weiterhin private Vermögenswerte für Diversifikationszwecke und potenzielle Illiquiditätsprämien gegenüber öffentlichen Märkten.
Sowohl Versicherer (44%) als auch Pensionskassen (38%) geben an, dass die eskalierenden Handelskriege ihre Investitionen in Real Assets für die nächsten zwölf Monaten belasten. Zudem sorgen sie sich um die anhaltende Unklarheit über die künftigen Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union.
Die Studienergebnisse unterstreichen die zunehmende Bedeutung, die Investoren den Themen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) beimessen sowie deren Wunsch aufzuzeigen, dass Real Assets einen breiteren Nutzen bieten als finanzielle Erträge. Neun von zehn Befragten gaben an, dass ESG-Kriterien bei ihrer Anlageentscheidung wichtig seien.
Unter dieser Gruppe halten 40% der Versicherer und 42% der Pensionskassen einen „positiven Effekt durch ESG" mit Blick auf Real Assets-Vermögen für unerlässlich. Zudem ist es wahrscheinlicher, dass Versicherer (50%) noch häufiger als Pensionskassen (41%) die „Transparenz der ESG-Anlagestrategie der Vermögensverwalter" berücksichtigen, wenn sie externe Investmentanbieter überprüfen.
Die Investoren präferieren darüber hinaus vielfältige Strategien innerhalb ihrer Real Assets-Allokation. Direkte Immobilieninvestments (53%), Infrastrukturaktien (53%) und strukturierte Finanzierungen (52%) sind die gefragtesten Strategien der Pensionskassen.
Bei den Versicherern erwartet mehr als die Hälfte, dass die Investitionen in Immobilienfinanzierungen (54%), Infrastrukturaktien (52%) und strukturierte Finanzierungen (51%) steigen werden.
Weitere Ergebnisse der Aviva Investors Real Assets Studie 2020 sind:
*43% der Versicherer und 40% der Pensionskassen befürchten, dass sich eine „regulatorische Einflussnahme" belastend auf Investitionen auswirken könnte. Beide Gruppen (37% der Versicherer und 30% der Pensionskassen) geben an, dass die mangelnde regulatorische Übereinstimmung europaweit ein Grund zur Sorge ist.
*49% der Versicherer und 45% der Pensionskassen sehen in der „finanziellen Instabilität“ das wahrscheinlichste und kritischste Ereignis für Real Assets in den nächsten zwölf Monaten.
*30% der Versicherer und 26% der Pensionskassen sind überzeugt, dass „Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Möglichkeiten" das größte Hindernis für Real Assets-Investitionen oder eine Erhöhung bestehender Allokationen darstellen.
Mark Versey, CIO bei Avia Investors Real Assets, kommentierte die Ergebnisse der Studie wie folgt: „Die starke Nachfrage nach Real Assets ist angesichts einer global anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit nicht überraschend. Neben der Cashflow-gerechten Ausgestaltung und zusätzlichen Diversifikationsangeboten für Investoren erwiesen sich die Renditen für den Sektor als verlässlich und wurden durch ihre bisherigen Illiquiditätsprämien gestützt.
„Der wachsende Einfluss von ESG-Kriterien ist ein weiterer klarer Trend. Das Fehlen von unmittelbar verfügbaren Informationen kann jedoch zu Schwierigkeiten führen, ein Projekt auf seine ESG-Qualifikationen hin zu bewerten. Dies macht eine Integration komplex und eine Bewertung kann nur von Fall zu Fall erfolgen.
Die Grenze zwischen Infrastruktur, Immobilien und Private Debt verschwimmt zunehmend. Investoren suchen nach Multi-Asset-Portfolios mit ergebnisorientiertem Fokus, sei es hinsichtlich Wachstum, Long Income oder vorhersehbaren, inflationsgerechten Cashflows. Neue Marktteilnehmer und höhere Allokationen bestehender Investoren erhöhen das Risiko von Überkapazitäten und schrumpfenden Renditen in bereits erschlossenen Marktbereichen. Investoren sollten dies bei der Strategieentwicklung berücksichtigen, um die Erzielung bestmöglicher Ergebnisse sicherstellen zu können.“
Die Studie umfasst Antworten von rund 500 Entscheidungsträgern aus 11 Ländern in West-, Süd- und Nordeuropa, die zusammen über 600 Mrd. Euro an verwaltetem Vermögen repräsentieren. Über die Hälfte der Befragten in der Versicherungsbranche (54 Prozent) und 48 Prozent bei Pensionskassen sind Mitarbeiter auf Managing Director-, CEO- oder CIO-Level.
Link: Die kompletten Ergebnisse der „Real Assets-Studie 2020“ von Aviva Investors.