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Umfrage von Nuveen: Institutionelle Investoren priorisieren im neuen Marktumfeld Private Alternatives, Energie-Innovationen und Infrastruktur

Mit 55% glaubt die Mehrheit der Investoren, dass sie den Fortschritt der Energiewende durch Investitionen maßgeblich beeinflussen kann; alternative Energien und neue Infrastrukturprojekte stehen dabei ganz oben auf der Liste.

Mike Perry

Mehr als die Hälfte (55% Global) planen auch ein höheres Engagement in privaten alternativen Anlagen, wobei private Kredite und privates Beteiligungskapital (Private Equity) die erste Wahl sind.

Unternehmenskredite stehen im gesamten Spektrum der festverzinslichen Wertpapiere ganz oben auf der Liste; fast die Hälfte der Investoren (48%) plant, ihre Allokation in festverzinslichen Wertpapieren mit Investment-Grade-Ratings zu erhöhen; 40% planen eine geringere Aktienquote.

Als Reaktion auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen, die höheren Zinssätze, die anhaltende Marktvolatilität und die bevorstehenden Wahlen ändern viele Investoren ihren Ansatz für das Risikomanagement und die Vermögensallokation erheblich und diversifizieren ihre Portfolios.

„In unseren regelmäßigen Kundengesprächen und in unserer jüngsten Umfrage unter mehr als 800 institutionellen Investoren haben wir den Puls gefühlt, wie 18 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten in den nächsten ein bis zwei Jahren eingesetzt und verwaltet werden sollen“, sagt Mike Perry, Leiter der Global Client Group von Nuveen.

„Drei klare Themen dominieren die Aufmerksamkeit der Investoren bei der Positionierung ihrer Portfolios im neuen Umfeld. Erstens ist das Interesse an Energie-Innovationen und Infrastrukturprojekten im Zuge der Energiewende groß. Zweitens wird privaten Krediten und privatem Beteiligungskapital im Rahmen der wachsenden Allokation in alternative Anlagen Vorrang eingeräumt“, so Perry. „Und schließlich halten Investoren Teile ihrer Portfolios in höherwertigen, liquiden festverzinslichen Instrumenten, um sich so zu positionieren, dass sie diese zeitnahen Chancen nutzen können.“

Investoren erkennen ihren Einfluss auf die Energiewende
Mehr als die Hälfte (55%) der globalen Investoren, die an der jährlichen EQuilibrium Global Institutional Investor Survey von Nuveen teilgenommen haben, sind der Meinung, dass sie die Energiewende durch ihre Investitionen maßgeblich beeinflussen können. 57% gaben an, dass sie in alternativen Energien (erneuerbare Energien, Kernkraft, Wasserstoff) engagiert sind oder dies anstreben. Darüber hinaus sind 51% daran interessiert, in neue Infrastrukturprojekte zu investieren, einschließlich neuer Energiespeicher/Netze und Batteriespeicher.

Im gesamten asiatisch-pazifischen Raum (APAC) ist das Interesse an naturbasierten Lösungen bei betrieblichen Pensionsfonds überdurchschnittlich groß. In Deutschland zeigen Pensionsfonds ein überdurchschnittliches Interesse an den Märkten für CO2-Emissionsgutschriften. Öffentliche Pensionsfonds in Nordamerika sind überdurchschnittlich an der Modernisierung bestehender Infrastruktur interessiert.

Fast 90% der Investoren (davon 88% Global, 81% Nordamerika, 93% EMEA und 89% APAC) konzentrieren sich in irgendeiner Weise auf die Energiewende. Die kleinste Gruppe, die 9% ausmacht, gehört zu den Vorreitern der Energiewende. Die größte Gruppe (37%) „hält Schritt“ und strukturiert ihre Portfolios so, dass sie den aktuellen Energiemix der Wirtschaft widerspiegeln, während 23% „in den Startlöchern stehen“ und 19% das tun, was erforderlich ist, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.

„Die Investoren sind sich ihres Einflusses bewusst. Sie sehen in der Regierungspolitik und in technischen Innovationen den größten Rückenwind für Investitionen in die Energiewende im kommenden Jahr“, so Perry. „39% halten die Politik für den größten Gegenwind. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, mit aktiven Managern zusammenzuarbeiten, die über fundierte Erfahrungen bei der Suche nach den attraktivsten Chancen verfügen."

Private Märkte für attraktiv befunden
55% der befragten Investoren planen, ihre Engagements an den Privatmärkten in den nächsten fünf Jahren zu erhöhen, wobei private Kredite und privates Beteiligungskapital die erste Wahl sind. Der Trend ist jedoch weniger ausgeprägt als bei der Umfrage aus dem vergangenen Jahr, als 72% eine Erhöhung der entsprechenden Investitionen planten.

Einige Investoren planen auch eine Erhöhung ihrer Allokationen in Immobilien (24%), Rohstoffe (22%), Hedgefonds (21%), Privatplatzierungen (19%) sowie Forst und Ackerland (jeweils 12%).

Öffentliche Pensionsfonds aus der Region Asien-Pazifik geben die Richtung vor: 72% von ihnen planen, ihre Investitionen an den Privatmärkten in den nächsten fünf Jahren zu erhöhen. Nordamerikanische Versicherer und Stiftungen liegen mit 68% bzw. 71% nicht weit dahinter.

Private Kredite und Private Equity werden von Investoren, die in alternative Anlagen investieren wollen, als die attraktivsten Assetklassen angesehen, angeführt von nordamerikanischen öffentlichen Pensionskassen (57% planen eine Erhöhung ihrer privaten Kredite) und japanischen Investoren (59% planen eine Erhöhung von Private Equity). Zwar ist das Interesse an privaten Krediten und privatem Beteiligungskapital in allen Regionen generell groß, doch ist es nicht überall die erste Wahl: Bei deutschen Investoren rangieren zum Beispiel private Infrastrukturanlagen ganz vorn (53%).

Viele Investoren wollen Risiken verringern
Fast zwei Drittel (65%) der befragten Investoren sagen, dass wir uns in einem neuen Marktregime befinden, das ihr Risiko- und Renditemanagement verändert. Acht von zehn sind der Ansicht, dass wir die Ära der ultraniedrigen Zinssätze hinter uns gelassen haben und in ein Umfeld mit höheren und länger anhaltenden Zinssätzen eintreten.

Die Hälfte der Investoren plant, ihre Portfolioduration im Jahr 2024 zu erhöhen; in der letztjährigen Umfrage waren es nur 39%. Gleichzeitig ist der Prozentsatz der Investoren, die eine Erhöhung der „Inflationsrisikominderung“ und der „Barmittel“ planen, im Vergleich zur Umfrage aus dem Vorjahr gesunken (von 64% auf 41% bzw. von 41% auf 37%).

Für Investoren mit festen Verbindlichkeiten bieten höhere Zinssätze und die daraus resultierende Verbesserung ihrer Ausfinanzierung die Möglichkeit, Portfoliorisiken durch eine höhere Duration zu verringern.

Die Normalisierung der Zinssätze hat vielen Investoren neue Möglichkeiten zum Risikoabbau eröffnet, indem sie sich von den Aktienmärkten weg und hin zu hochwertigen öffentlichen und privaten festverzinslichen Anlagen bewegen. Im Vergleich zur letztjährigen Umfrage ist der Anteil der Investoren, die ihre Aktienengagements verringern (40% Global, 33% Nordamerika, 44% EMEA und 44% APAC) deutlich geringer als der Anteil derer, die stärker auf Aktien setzen wollen (28% Global, 25% Nordamerika, 26% EMEA und 37% APAC).

Fast die Hälfte der Investoren gibt an, dass sie ihre Allokationen in festverzinsliche Wertpapiere mit Investment-Grade-Ratings erhöhen wollen. Dies spiegelt wahrscheinlich die Erwartungen der Investoren im Hinblick auf eine bevorstehende Konjunkturabkühlung wider. 38% planen eine Erhöhung ihrer Allokationen in private festverzinsliche Wertpapiere, wobei Investment-Grade-Kredite die erste Wahl sind.

Etwa jeder fünfte Investor gab außerdem an, dass er in den nächsten zwei Jahren seine Allokation in öffentliche verbriefte Schuldtitel (CLOs, MBSs usw. 22%) und in festverzinsliche Wertpapiere unterhalb der Investment-Grade-Kategorie (Hochzinsanleihen, breit angelegte Konsortialkredite usw. 21%) erhöhen will.

„Über alle festverzinslichen Segmente hinweg ziehen Unternehmenskredite das Interesse der Investoren auf sich. Unternehmenskredite sind die erste Wahl für Investoren, die in festverzinsliche Wertpapiere mit und ohne Investment-Grade-Ratings sowie in private Zinsanlagen investieren. Investoren sehen in diesen festverzinslichen Schuldtiteln größeren Wert als zuvor. Und für Investoren mit festen Verbindlichkeiten sind hochverzinste Anleihen mit festen Kupons eine attraktive Möglichkeit, ihren Verbindlichkeiten besser gerecht zu werden“, so Perry.

Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Ratings sind insgesamt die erste Wahl für geplante Allokationen in private Zinsanlagen. Doch es gibt Unterschiede zwischen den verschiedenen Investorentypen: Versicherungsgesellschaften zeigen eine stärkere Präferenz für private Infrastrukturdarlehen, während Stiftungen und Stiftungsfonds private opportunistische Darlehen bevorzugen und nordamerikanische öffentliche Pensionskassen Senior-Loans aus dem mittelgroßen Marktsegment stark bevorzugen.