Die Ergebnisse sind Teil der fünften Ausgabe der jährlichen „Real-Assets-Studie“ von Aviva Investors, für die 500 institutionelle Anleger aus der ganzen Welt befragt wurden – darunter Pensionsfonds, Versicherer, globale Finanzinstitute und öffentliche Einrichtungen. Die Befragten repräsentieren insgesamt ein Vermögen von mehr als 3,5 Billionen US-Dollar.
Die Studie ergab zudem, dass zwei Drittel (64%) der institutionellen Anleger planen, ihre Investitionen in Real Assets innerhalb der nächsten zwei Jahre zu erhöhen, 46% der Befragten sogar um bis zu 10%. Die höchsten Allokationen weisen Anleger in Nordamerika auf, wo fast ein Viertel mehr als 20% des Portfolios in Real Assets hält. Im europäischen Raum trifft dies auf 19% der Investoren zu, im asiatisch-pazifischen Raum auf 17%.
Während Diversifizierung laut 57% der Befragten der Hauptgrund für Investitionen in Real Assets bleibt, wird das Potenzial für inflationsgeschützte Erträge zunehmend zum Treiber für diese Allokation. So zeigen die Forschungsergebnisse von Aviva Investors, dass 53% der Befragten in Sachwerte investieren, weil sie damit inflationsgeschützte Erträge erzielen können – vor drei Jahren waren dies noch 33%. Vor dem Hintergrund, dass sich inzwischen die Hälfte der institutionellen Anleger zu Netto-Null-Zielen verpflichtet hat, investieren 28% der Befragten in Real Assets, um deren positive ESG-Auswirkungen zu nutzen. Vor drei Jahren traf dies nur auf 17% zu.
Daniel McHugh, Chief Investment Officer, Real Assets, bei Aviva Investors: „Die Inflation hatte im Jahr 2022 akute Auswirkungen auf das Wirtschafts- und Anlageumfeld: die Absicherung mittels traditioneller Anlageklassen wurde immer teurer, während steigende Zinssätze die Renditen schmälerten. Die Fähigkeit von Real Assets, inflationsgeschützte Erträge zu erwirtschaften, hat den Anlegern die Attraktivität dieser Strategien über die reine Diversifikation hinaus vor Augen geführt. Sie spielen nun eine wichtige Rolle in den Gesamtportfolios und bieten den Anlegern eine breite Palette an Chancen mit unterschiedlichem Risiko und eingebautem Inflationsschutz.“
Die Studie zeige ferner, dass die Nachfrage auch darin begründet liegt, dass die positiven Auswirkungen über die Rendite hinaus gut zu bewerten seien – wie etwa der Beitrag zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen, so McHugh weiter.
Die Real-Assets-Studie von Aviva Investors ergab zudem, dass sich 67% der institutionellen Anleger in der Verantwortung sehen, nachhaltig zu investieren. Unternehmenswerte (61%) und Risikomanagement (59%) sind beide wichtige Faktoren für Pensionsfonds. Dennoch bevorzugen mehr als drei Viertel (79%) einen Fonds oder eine Strategie, bei der zwar die finanzielle Rendite im Vordergrund steht, aber gleichzeitig ESG-Faktoren berücksichtigt werden. Diese Präferenz für einen ertragsorientierten Ansatz gilt für 90% der Investoren in Nordamerika, verglichen mit 71% der europäischen und 82% der asiatischen Investoren. 56% der Befragten gehen davon aus, dass Investitionen in die Energiewende auch die besten finanziellen Renditen erzielen und 50% sehen darin gleichzeitig den besten ESG-Effekt.
Nach den größten Hindernissen für eine Erhöhung der Real-Assets-Allokation in den kommenden zwölf Monaten gefragt, ergibt sich folgendes Bild: 53% sehen Schwierigkeiten, günstige Gelegenheiten zu finden; für 50% sind Transaktionskosten ebenso wie Bewertungen die größten Herausforderungen. Die Befragten sehen außerdem Greenwashing als größtes Risiko (52%) bei Investitionen in nachhaltige Sachwerte an, noch vor Bewertungssorgen (44%). Das Thema Illiquidität (69%) stellt jedoch die größte Sorge bei Investitionen in Sachwerte im Allgemeinen dar, während das Bewertungsrisiko (57%) insbesondere unter Pensionsfonds (61%) kritisch betrachtet wird.
Daniel McHugh ergänzt: „Während Bedenken hinsichtlich hoher Bewertungen bei den diesjährigen Antworten eine wichtige Rolle spielen, sehen nur 22% der institutionellen Anleger klimabezogene Überalterung von Sachwerten als das größte Risiko an. Derzeit werden neue Faktoren wie diese, die für die Anleger ein erhebliches Risiko darstellen, in den Kapitalbewertungsmodellen nicht angemessen berücksichtigt. Das muss sich ändern. Da der Markt Vermögenswerte durch eine Netto-Null-Brille betrachtet, könnten selbst erstklassige Vermögenswerte anfällig werden. Die Anleger müssen sich darüber im Klaren sein, wie schnell – und in welchem Umfang – sich die Veralterung beschleunigen könnte und welche Auswirkungen dies auf die Portfolios haben könnte.“
Betrachtet man die verschiedenen Sektoren innerhalb der Real Assets, so sind Immobilienaktien bei den Anlegern am beliebtesten und machen 30% der Allokationen aus. Dieser Anteil ist gegenüber 31% vor zwei Jahren leicht gesunken und wird voraussichtlich in den nächsten zwei Jahren auf demselben Niveau bleiben. Im Gegensatz dazu gewinnen Infrastrukturaktien an Zugkraft, wobei institutionelle Anleger ihre Allokationen in diesem Bereich am ehesten erhöhen dürften – laut der Studie von 12% vor zwei Jahren auf heute 13% und in zwei Jahren auf 14%. Direktinvestitionen (46%) sind der bevorzugte Weg zum Markt, gefolgt von Multi-Asset-Pool-Fonds (40%) und Single-Asset-Class-Pool-Fonds (32%).
Daniel McHugh abschließend: „Es liegt auf der Hand, dass die Anleger von Real Assets die verschiedenen Zugangsmöglichkeiten schätzen, die ihnen zur Verfügung stehen. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Allokation auf die einzelnen Anlageklassen innerhalb von Real Assets isoliert betrachtet wurde. Stattdessen suchen die Anleger oft nach einem Multi-Asset- und ergebnisorientierten Ansatz, der mit den Unternehmenswerten in Einklang gebracht werden kann. Da 81% der Anleger den Performance-Track-Record als wichtigstes Kriterium bei der Auswahl eines Real-Asset-Managers für ein nachhaltiges Mandat nennen, ist es enorm wichtig, dass sie sich für einen Vermögensverwalter entscheiden, der Entscheidungen auf Basis von Relative-Value-Analysen treffen kann und der auch die Herausforderungen beim Erreichen langfristiger ESG-Ziele versteht.“