Gerade bei langfristigen Themen wie Infrastruktur sei die Nutzung eines ESG-Ansatzes „wichtiger Bestandteil der Risikominimierung“.
Davon zeigt sich Kotaro Miyata, Investmentspezialist für Listed Infrastruktur, im Gespräch mit IPE Institutional Investment bei einer Fondspräsentation in Wien überzeugt.
Der M&G (Lux) Global Listed Infrastructure Fund trägt zwar das Thema der Nachhaltigkeit nicht im Titel, sie wird aber bei der Auswahl der Investments angewandt.
„Um das Total Return-Ziel zu erreichen, berücksichtigen wir ESG-Kriterien aus rein finanziellen Überlegungen“, bestätigt Miyata.
So werden etwa Kohlekraftwerke ausgeschlossen, weil dieser Energieträger schon länger an Bedeutung verliert und die Dividenden der Unternehmen nicht nachhaltig sind.
Bei der Nuklearenergie sei das „Stranded Asset Risk“ zu hoch, erläutert Miyata.
Generell setzt Miyata bei der Auswahl der Investments auf eine breite Benchmark, um Diversifikation zu garantieren.
„Listed Infrastructure Indizes erzielen nicht das, was wir erreichen wollen. Sie haben einen zu hohen Fokus auf Versorger“, so Miyata.
M&G hat für seinen Listed Infrastructure Fund neben der klassischen „Economic Infrastruktur“, also Energie, Versorger und Transport, auch Soziale Infrastruktur (Gesundheit, Bildung, Verwaltung) und „Evolving Infrastructure“ (Kommunikation, (Geld-)Transaktionen, Lizenzen) miteinbezogen.
„All diese Infrastruktur ist essentiell, damit unser moderner Lebensstil funktioniert“, so der Fondsmanager. Außerdem biete ein breiterer Ansatz zur Definition von Infrastruktur eine besser Diversifikationsmöglichkeit.
Er sieht steigendes Interesse an dem Fondsprodukt auch bei kleineren Versorgungseinrichtungen: „Sie erhalten so Zugang zum Infrastrukturinvestmentmarkt und – was für rein beitragsorientierte Systeme wichtig ist – tägliche Liquidität“.