Ein Merger mit der Immofinanz werde der Hauptversammlung 2018 nur vorgeschlagen, wenn die Geschäftsführung der CA Immo davon überzeugt ist.
Das bestätigten sowohl CEO Frank Nickel als auch CFO Hans Volkert Volckens bei der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens heute in Wien.
<link http: www.institutional-investment.de content am-personalities artikel external-link-new-window external link in new>In seiner Vorstellung sagte Volckens zwar noch: „Ich bin zur CA Immo gekommen, weil wir alle die Idee einer möglichen Fusion mit der Immofinanz verfolgen.”
Im Laufe der Pressekonferenz zeigten sich beide jedoch vorsichtig: „Wir sind in den Gesprächen nie so weit gekommen, dass wir über eine strategische Ausrichtung des neu zu schaffenden Unternehmens gesprochen hätten oder uns gegenseitig in die Bilanzen geschaut hätten.“
Die konkreten Gespräche sind derzeit auf Eis, „bis gewisse Voraussetzungen erfüllt sind“, bestätigt Nickel.
Dazu gehört unter anderem der Abverkauf des Russland-Portfolios der Immofinanz. Weil dieser Verkauf länger dauert als geplant, hat die Immofinanz im Dezember den Zeitplan der Fusion verschoben.
„Derzeit sind wir in einer unsicheren Situation und haben zwei Vertreter unserer Konkurrenz im Aufsichtsrat“, so Nickel.
<link http: www.institutional-investment.de content am-reports artikel external-link-new-window external link in new>Im September waren Oliver Schumy, CEO der Immofinanz, und sein CFO Stefan Schönauer in den Aufsichtsrat der CA Immo eingezogen. Seither gibt es geteilte Aufsichtsratssitzungen, wobei diese beiden Vertreter bei wettbewerbsrelevanten Themen nicht dabei sind.
„Die derzeitige Situation ist bei einigen Pitches, z.B. in den USA, schon schwer zu erklären“, bestätigt Nickel.
Dieses Jahr werde man die „Merger-Perspektiven konstruktiv kritisch prüfen und wenn es so weit kommt verhandeln“, so Volckens.
Unterdessen will sich die CA Immo Geschäftsführung jedoch auf das eigene Unternehmen konzentrieren.
Durch eine „große Landbank“, sowie wenig Fremdfinanzierung und ausreichend Eigenkapital könne die CA Immo „aus eigener Kraft ihr Portfolio verdoppeln“, betont Nickel.
Ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 hat sogar dazu geführt, dass die CA Immo in der Marktkapitalisation mit der Immofinanz gleichgezogen bzw. sogar – je nach Kurslage – mit 1,91 Mrd. Euro überholt hat.
Skeptisch gegenüber einem Merger zeigten sich diverse Aktionäre beider Seiten: Petrus Advisers, Aktionär der Immofinanz, hat ihre bereits öfters geäußerte Kritik am Management des Unternehmens nun in einer Inseratenkampagne an die Öffentlichkeit getragen.
In einem offenen Brief wurden Forderungen für die Annahme einer Fusion mit der CA Immo dargelegt.
Unterdessen hat die S Immo damit begonnen, Anteile an der CA Immo und der Immofinanz zu kaufen. Das Unternehmen aus der österreichischen Sparkassen-Gruppe, das eine Marktkapitalisierung von knapp über 800 Mio. Euro aufweist, werde aber nur einen kleinen Minderheitsanteil an der CA Immo halten, bestätigte Nickel aus einem Gespräch mit dem Mitbewerber. Wie viel bei der Immofinanz zugekauft werde, sei noch offen.
In den vergangenen Wochen hatten Medien spekuliert, dass es eine „3er-WG“ am österreichischen Immobilienmarkt geben könnte – dies ist jedoch im Moment weniger anzunehmen.
Gegenüber dem österreichischen Kapitalmarktmagazin „Der Börsianer“ sagte die S Immo sogar, dass eine Fusion der CA Immo mit der Immofinanz „kein Thema“ sei.