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Complementa: Mehrheit der Schweizer PKs befürchtet Ertragsziele zu verfehlen

Laut dem jüngsten Risiko Check-up der Schweizer Beraterfirma Complementa fürchten 64% der befragten Schweizer Pensionskassen in der nahen Zukunft nicht die notwendigen Erträge erwirtschaften zu können – dennoch empfehlen Experten die Anhebung des gesetzlichen Mindestzinssatzes.

Die BVG-Kommission, die die Schweizer Regierung in Sachen 2. Säule berät, hat eine leichte Anhebung des gesetzlichen Mindestzinses für Pensionskassen für das nächste Jahr von 1,5% auf 1,75% vorgeschlagen.

Bislang ist die Regierung beinahe ohne Ausnahme immer den Empfehlungen der Kommission gefolgt, <link http: www.institutional-investment.de content investor-news artikel external-link-new-window external link in new>allerdings könnte in Zukunft unter neuen Reformplänen der Mindestzins nicht mehr im Vorhinein festgelegt werden, sondern erst am Ende des Jahres basierend auf tatsächlich erwirtschafteten Erträgen.

„Für mich ist dies ein rein politisch motivierter Entscheid“, sagte Peter Zanella, Head of Retirement Solutions bei Towers Watson Zürich, gegenüber IPE.

Er fügte hinzu, dass die Anhebung auf 1,75% bedeuten würde, dass der Mindestzins 50 Basispunkte über der Rendite einer 10-jährigen Schweizer Staatsanleihe liegt.

„Mit andern Worten müssen Pensionskassen Risiken (sprich höhere Aktienquote) eingehen, damit dies realisiert werden kann, dies ist vor allem für unterdeckte Pensionskassen eine gewaltige Herausforderung, da sie nicht nur die Verzinsung sondern auch das fehlende Defizit finanzieren müssen“, so Zanella.

Er warnte, dass dadurch „die Gefahr einer größeren Deckungslücke in einer Marktkorrektur“ zunehme. Zanella nannte den vorgeschlagenen Anstieg „eine Wette in die Zukunft, dass der in diesem Jahr erzielte gute Vermögensertrag weitergeht“. „Angesichts der heutigen Welt- und Wirtschaftslage ist dies mehr als fraglich“, so der Pensionsexperte.

<link http: www.institutional-investment.de content investor-news artikel external-link-new-window external link in new>In den ersten sechs Monaten 2013 haben die Schweizer Pensionskassen im Durchschnitt 3,8% erwirtschaftet. Aber laut dem jüngsten Risiko Check-Up von Complementa fürchten 64%, dass sie die notwendigen Erträge im anhaltenden Niedrigzinsumfeld nicht erwirtschaften werden können.

Für 2012 stellte die Beraterfirma eine Umstellung in den festverzinslichen Portfolien fest, die vorgenommen wurden, um höhere Erträge zu erzielen: 44% verringerten ihren Anteil an Staatsanleihen. In allen anderen Kategorien festverzinslicher Anlagen (außer Pfandbriefen) wurden Zuflüsse verzeichnet.

Die Complementa-Umfrage zeigte zudem, dass 47% ihren Anteil an Unternehmensanleihen erhöhten, 16% den in Schwellenländeranleihen und 10% investierten mehr in High-Yield-Anleihen.

Andreas Niedermann, Leiter des Risiko Check-Up, kommentierte, dieser Trend der Portfolio-Umschichtung halte 2013 an, aber nicht mehr im selben Ausmaß wie 2012.

Pensionskassen schichteten auch Vermögen von Anleihen in Aktien um, wodurch der Aktienanteil durchschnittlich von 26% auf 29% anstieg. Laut Complementa ist dieser Anstieg nur zur Hälfte durch Marktperformance zu erklären.

Ein Anstieg der Immobilienquote wird laut dem Beratungsunternehmen durch mangelnde Investmentmöglichkeiten in der Schweiz verhindert.