Für 2017 verzeichnete der österreichische Immobilienmarkt ein Rekordtransaktionsvolumen von 4,7 Mrd. Euro. Im Jahr zuvor waren es mit 2,7 Mrd. Euro nur knapp mehr als die Hälfte und es war auch um knapp ein Viertel mehr als der letzte Rekord 2015.
„Es hätte letztes Jahr mit mehr vernünftigen Produkten noch mehr sein können“, merkte der Investmentchef des österreichischen Immobilienunternehmens EHL, Franz Pöltl, bei einer Pressekonferenz in Wien an.
Vieles davon waren Forward Deals was für Pöltl „auffällig“ war.
Auch beim Immobilienunternehmen CBRE merkte Georg Fichtinger, Leiter Investment Properties in Wien, dieses Phänomen bei einer Pressekonferenz an. Er präsentierte die gleichen Zahlen und erläuterte dazu: „Erwähnen muss man allerdings auch, dass wir Forward Deals nun bereits mit dem Signing berücksichtigen – bis 2016 war das Closing ausschlaggebend.“
Für 2018 geht Fichtinger davon aus, dass „der Rekordwert von 2017 nicht mehr erreicht“ wird. Vor allem weil kaum mehr Großprojekte mit einem Wert von mehr als 100 Mio. Euro, wie sie im vergangenen Jahr verkauft wurden, auf dem Markt seien. Der größte Deal war der Verkauf des Austria Campus in Wien, in den die Bank Austria einziehen wird, durch die Signa an die PGIM Real Estate für mehr als 500 Mio. Euro – der größte Bürodeal der österreichischen Immobilienmarktgeschichte.
Insgesamt machen Büroimmobilien noch immer den weitaus größten Marktanteil aus, aber Wohnimmobilien und Logistik gewinnen im Markt an Bedeutung.
Deutsche Asset Manager waren für mehr als die Hälfte aller Investments verantwortlich, ein Drittel entfiel auf österreichische Investoren, der Rest auf Internationale, vor allem aus Frankreich und Luxemburg.
Allerdings gab Pöltl hierzu zu bedenken: „Wir können immer schwerer die Assets bestimmten Ländern zuordnen, weil hinter einem deutschen Asset Manager auch zum Beispiel ein US-Pensionsfonds stehen könnte.“
2017 erfolgte am österreichischen Immobilienmarkt auch „das erste direkte Immobilieninvestment eines südkoreanischen Investors in Österreich, nämlich Pine Asia Asset Management“, wie EHL mitteilte, die den Deal vermittelt hatten.
„Die Herkunft der Investoren wird 2018 jedenfalls internationaler werden“, so Pöltl. „Der österreichische Markt taucht immer öfter am Radar internationaler Investoren außerhalb der deutschsprachigen Welt auf.“