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Investoren kehren zu Liquid Alternatives- und Absolute Return-Fonds zurück

Die erzielte Rendite lag im ersten Halbjahr bei durchschnittlich 4,24%, so eine Untersuchung von Lupus alpha auf Basis von Daten des Analysehauses Refinitiv.

Ralf Lochmüller

In Deutschland zum Vertrieb zugelassene Absolute-Return- und Liquid-Alternatives-Fonds haben im ersten Halbjahr deutliche Mittelzuflüsse erfahren. Nach den vier eher stagnierenden Jahren seit 2017 konnten sie jetzt erstmals die Marke von 300 Mrd. Euro Volumen überschreiten.

Trotz der Zuflüsse im Gesamtsegment wurden aus beinahe der Hälfte aller Fonds (45%) Mittel abgezogen. Von der Rückkehr des Investoreninteresses profitieren vor allem die größten Fonds sowie auf Ebene der Einzelstrategien Absolute-Return-Bond-Manager, die das Segment mit einem Marktanteil von gut einem Drittel dominieren. Im Durchschnitt des Gesamtsegments erzielten Absolute-Return- und Liquid-Alternatives-Fonds eine Rendite von 4,24%.

Seit 2008 untersucht Lupus alpha auf Basis von Daten des Analysehauses Refinitiv das Universum der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Absolute-Return- und Liquid-Alternatives-Fonds. Berücksichtigt werden dabei die UCITS-konformen Fonds mit aktivem Managementansatz. Während die Zahl der Fondskonzepte mit zuletzt 806 ein Plateau ausbildet, ist das von ihnen verwaltete Volumen im Gesamtsegment seit Jahresbeginn um 54 Mrd. Euro gewachsen. Bevorzugt wurden tendenziell risikoärmere Strategien wie Absolute Return Bond und Alternative Long/Short Equity. Mit einem Plus von 9,2% haben davon vor allem die Fonds in den Top 5% profitiert. Sie sind alle über 1 Mrd. Euro groß und werden weit überwiegend von Asset-Management-Gesellschaften mit hoher Markenbekanntheit und Vertriebsstärke verwaltet.

Abb. 1: Entwicklung des Marktvolumens


Quelle: Lupus alpha

„Nachdem viele Investoren dem Segment nach dem Kurssturz 2020 rückblickend vorschnell das Vertrauen entzogen haben, sind sie im ersten Halbjahr überraschend schnell und in auffällig großem Umfang zurückgekehrt“, so Ralf Lochmüller, CEO und Managing Partner bei Lupus alpha. „Zugleich schauen sie bei der Managerauswahl noch genauer hin, so dass nur gut jeder zweite Fonds von den Mittelzuflüssen profitieren konnte“, so Lochmüller weiter.

Die im ersten Halbjahr über das Gesamtsegment erzielte Durchschnittsrendite von 4,24% ist vor allem auf die Performance der kleineren Fonds zurückzuführen: Während Fonds mit mehr als einer Milliarde Euro Volumen auf nur 3,57% Performance kamen, haben die kleineren Fonds durchschnittlich 4,27% erzielt und damit das Segmentergebnis deutlich verbessert.

Auf Einzelstrategie-Ebene erreichte Alternative Long/Short Equity US mit gut 10% im Durchschnitt der Manager die beste Performance. Die stärkste Spreizung zeigten Fonds im Bereich AR EUR High mit Renditen in einer Bandbreite zwischen -15,57% und +25,36%, sowie Alt. Multi Strategies zwischen -3,78% und +37,47%. Die Fünf-Jahres-Betrachtung zeigt, dass sich die annualisierten Renditen der Milliardenfonds mit wenigen Ausnahmen innerhalb einer relativ engen Bandbreite zwischen Nulllinie und fünf Prozent bewegen. Demgegenüber streuen die Ergebnisse kleinerer Fonds zwar deutlich stärker, bieten aber auch die Chance auf mehr.

Lochmüller abschließend: „Für Investoren, die eine mehr als nur durchschnittliche Performance erwarten, hängt der Anlageerfolg in erheblichem Maß von der erfolgreichen Manager-Selektion ab.“ Und weiter: „In der Gruppe der kleineren Fonds unter einer Milliarde Euro sind die Performance-Unterschiede innerhalb einzelner Strategien erheblich. Wer aber den Aufwand einer intensiven Due Diligence nicht scheut, hat die Chance auf eine im Vergleich zu den großen Fonds deutlich höhere Rendite.“