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IPE Conference Panel: AM-Branche sollte Diversitäts-Strategien implementieren um wettbewerbsfähig zu bleiben

Um in Zukunft die besten Talente anheuern zu können, müssen Asset Manager Diversität und Inklusion in ihren Reihen jetzt erhöhen – so der Konsens einer Panel-Diskussion beim diesjährigen IPE Conference & Awards Event in Wien.

„Wenn Asset Manager nicht mit anderen Branchen mithalten können, wenn es um Diversität und Inklusion geht, dann wird es schwierig werden, gute Leute mit vielfältigem Hintergrund anzuwerben.“

Das sagt Helen Price aus dem Vorstand der englischen Asset Owner Diversity Charter voraus. Die Initiative wurde vor zwei Jahren gegründet mit dem Ziel, Asset Owner dazu zu bringen mit Asset Managern in Gespräche über Diversität und Inklusion zu treten.

Ric van Weelden, Vorsitzender des Advisory Committee of the Diversity Project Europe, stimmte zu: „Es macht Sinn, das Netz in einem vielfältigeren Talentpool weiter auszuwerfen.“ Mit Rückblick auf seine lange Karriere in der Finanzindustrie stellte er fest, dass die Branche „fast so etwas wie ein ‚All-Boys-Club‘ aus einer bestimmten Gesellschaftsschicht“ sei.

Van Weelden weiter: „Die Branche ist mit komplexen Situationen konfrontiert, die in Zukunft noch komplexer werden und es wird einfacher sein, diese mit vielfältigeren Mitarbeitenden zu bewältigen.“

Dem Diversity Project Europe sind rund 110 Asset Management-Firmen beigetreten. (siehe auch Artikel auf IPE.com).

Helen Price fügte hinzu: „Wir haben gesehen, dass Asset Manager mit Unternehmen über diese Themen sprechen, aber wir haben die Diskussion nicht in der Branche selbst gesehen. Derzeit sammelt die Diversity Charter Daten zu Diversitäts-Strategien in der Asset-Management-Branche. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass viele schon solche Strategien implementiert haben und einige „Diversity & Inclusion“-Ziele mit der Vorstandsvergütung verknüpft haben.

Allerdings hielt Price fest, dass zwar viele Unternehmen Mentoring und Förderungen als wichtige Ansätze erkannt haben, um Diversität und Inklusion zu steigern, dass aber keines der befragten Unternehmen „nachverfolgt hat, wie viele Angestellte Gebrauch von diesen Maßnahmen machen“.

Sie verwies auch auf diverse Studien, die zeigen, dass mehr Vielfalt in Entscheidungsgremien zu besseren Investmententscheidungen und sogar zu einer Outperformance gegenüber Mitbewerbern führt.

Die Mitglieder verstehen
Price gab zu, dass es in den (Stiftungs-)Gremien einiger Asset Owner noch schlechter um das Thema Diversität bestellt sei – vor allem auf kommunaler Ebene. Die Charter habe sich aber absichtlich zunächst auf die Asset Manager konzentriert: „Ich hoffe, dass durch Osmose diese Themen von selbst zu den Asset Ownern durchdringen.“

Die Erhöhung der Diversität in den Leitungsgremien von Vorsorgeeinrichtungen sei auch der Grund gewesen, warum Petra Hielkema, Vorsitzende von EIOPA, „Diversity & Inclusion“ in die Vorschläge der Behörde zur Überarbeitung der IORP-II-Richtlinie (EbAV-II) eingebracht habe.

„Wie können wir mehr Menschen dazu zu bringen, für ihre Altersvorsorge anzusparen, wenn die Entscheidungsträger in den Vorsorgeeinrichtungen nur eine bestimmte Gruppe von Menschen verstehen,“ sagte sie auf dem Panel.