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Kommalpha: Deutsche Pensionseinrichtungen verdreifachen Investmentfondsanteile seit 2005

„Lebensversicherungen und Pensionseinrichtungen sind die mit Abstand dominierenden und interessantesten Anlegersegmente für die deutsche Fonds- und Assetmanagement-Industrie“, so das Consultingunternehmen Kommalpha. Eine zunehmende Verbriefung und Diversifizierung könnten allerdings zu „Störfällen“ führen.

In einer Langzeit-Studie über diese zwei Investorensegmente stellte Kommalpha fest, dass sowohl Pensionseinrichtungen als auch Versicherungen über die letzten zehn Jahre die Zahl der Investmentfonds in ihren Portfolios deutlich erhöht haben.

Besonders stark war dabei der Anstieg bei den Pensionseinrichtungen: „Ihre Fondsbestände steigerten sich in der Betrachtungsperiode von 13 Jahren um 338,2%.“

Während vor der Finanzkrise nur 85 Mrd. Euro von einem Gesamtportfoliovolumen von 242 Mrd. Euro via Fonds investiert war, belief sich dieser Anteil per Ende Juni 2018 auf 370 Mrd. Euro von einem Gesamtvolumen von 611 Mrd. Euro.

Da mittlerweile mehr als die Hälfte des Vermögens in Portfolios von Pensionseinrichtungen nun über Fonds investiert ist, bestätigte Kommalpha den „strategischen Markttrend einer Umschichtung von der klassischen Direktanlage hin zu indirekten Kapitalanlagen im Fondsmantel“.

Dieser sei „oftmals auch verbunden mit einer Spezialisierung, Internationalisierung und Diversifizierung der Anlagestruktur sowie einem Rückgriff auf externe Asset Manager im Rahmen von Master-KVG-Mandaten.“

Allerdings wolle das Beratungsunternehmen auch aufzeigen, dass diese Entwicklung auch Risiken mit sich bringe, „was innerhalb der Asset Management-Branche nicht immer gern gesehen wird“, so Kommalpha.

Es sei „nicht auszuschließen, dass bestimmte Ereignisse oder Entwicklungen an den Finanzmärkten dazu führen könnten, dass es zu ‚Störfällen’ bei den Kapitalanlagen von Versicherungen und Pensionseinrichtungen kommt“.

Der Grund sei die „Fragilität der Finanzmärkte“ und verschärft werde die Gefahr, „wenn in einem relativ kurzen Zeitraum erhebliche Mittel allokiert werden“.

Kommalpha warnte: „Diese ‚Defaults’ könnten Wertminderung, Abschreibungen oder sogar den kompletten Untergang von Vermögensgegenständen mit sich bringen.“

Deutscher Spezialfonds noch immer am beliebtesten, nur nicht für Anleihen
Laut Studie werden für die Fondslösungen in institutionellen Portfolien noch immer heimische Anbieter bevorzugt.

Hier vor allem weiterhin der deutsche „Spezialfonds“, während ähnliche Strukturen in Luxemburg vor allem für alternative Assetklassen genutzt werden.

Über das vergangene Jahrzehnt hat sich der Anteil von Anleiheinvestitionen über „Spezialfonds“ allerdings deutlich von 40% auf weniger als 10% verringert.

Dies ist hauptsächlich mit der schwindenden Bedeutung dieser Assetklasse als Portfoliostabilisator zu erklären. Ferner haben einige größere Einrichtungen das Management von Anleiheportfolien selbst in die Hand genommen.

Per Ende Juni 2018 hatten deutsche Pensionseinrichtungen 410,7 Mrd. Euro über 741 Spezialfonds angelegt.

Der höchste Anstieg war in der Nachfrage nach Dachfonds und gemischten Mandaten.