Investoren erwarten von Hedgefonds zunehmend, dass diese bei ihren Anlagen soziale und Umwelt-Themen berücksichtigen und auf eine nachhaltige Unternehmensführung achten.
Das hat eine gemeinsame Umfrage von KPMG, der Alternative Investment Management Association (AIMA) und CREATE Research unter 135 institutionellen Investoren, Hedgefonds und Managern zum Thema „Sustainable Investing“ ergeben. Diese stammen aus 13 Ländern (darunter Deutschland) und verwalten insgesamt 6,25 Billionen US-Dollar.
Demnach sagen 85% der befragten Hedgefonds-Manager, dass institutionelle Investoren von ihnen heutzutage die Berücksichtigung von ESG-Kriterien erwarten würden. Doch erst 15% haben nach eigenen Angaben bereits entsprechende Kriterien formuliert sowie Gremien eingerichtet und betreiben auch ein auf ESG-Kriterien ausgerichtetes Research.
Knapp die Hälfte der Befragten (44%) befindet sich hierbei in einem „fortgeschrittenen“ Stadium; jeder dritte (31%) ist noch dabei, zunächst das entsprechende Bewusstsein im Unternehmen zu schärfen. Zehn Prozent sagen, noch keinerlei Nachhaltigkeitsanstrengungen unternommen zu haben. Zwei von drei Hedgefonds-Managern geben an, entsprechende Fortschritte würden durch einen Mangel an aussagekräftigen und einheitlichen Richtlinien sowie verlässlichen Daten behindert.
Hans Volkert Volckens, Head of Asset Management bei der KPMG AG, kommentiert die Ergebnisse wie folgt: „Die intensive Diskussion über nachhaltige Investments sorgt dafür, die Kapitalmärkte und das Bewusstsein der Marktteilnehmer zu verändern. Wer heutzutage Risiko und Rendite berechnen will, kommt deshalb nicht mehr darum herum, Nachhaltigkeitsfaktoren mit in seine Kalkulation einzubeziehen. In der Hedgefonds-Branche sind ESG-Kriterien nicht mehr nur ‚nice to have‘ sondern ein absolutes ‚must‘ geworden.“
Drei von vier institutionellen Investoren wiederum sind der Meinung, es sei noch zu früh, zu sagen, ob sich durch nachhaltige Investments zweistellige Renditen erzielen ließen. Auch in dieser Befragtengruppe bezeichnet jeder zweite einen Mangel an zuverlässigen und hochwertigen Daten als Herausforderung bei der Umsetzung von ESG-Strategien.