Seit 2010 war der Anteil westeuropäischer Investoren am osteuropäischen Markt nicht mehr so hoch wie im ersten Halbjahr 2017, das errechnete Cushman & Wakefield für seinen jüngsten CEE-Bericht.
Heimische Investoren am gewerblichen Immobilienmarkt in Russland, der Türkei, Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn, der Slowakei und Rumänien machen nur mehr 35% aus.
Andere europäische Investoren zeichnen für 46% des Investmentvolumens verantwortlich – der höchste Anteil seit 2010.
Diese „starke Verschiebung“ beobachtet Cushman & Wakefield nunmehr seit fünf Jahren.
Grundlage für das steigende Interesse seien die „robusten Verbrauchermärkte“ in der Region.
Das gelte in gewissen Maße auch für Länder wie Russland und der Türkei, die noch in der Krise stecken:
„Während in Russland die Verbrauchermärkte noch an der Krise leiden, nutzen Investoren die Chance der niedrigeren Immobilienpreise auf Grund der Prognose auf wirtschaftliche Erholung 2018“, erläuterten die Analysten von Cushman & Wakefield.
Auf der Europakarte, die Knight Frank vierteljährlich herausgibt, um die Entwicklung der Investmentvolumina am Gewerbeimmobilienmarkt darzustellen, bestätigt sich dieser Trend.
Der Gewerbeimmobilienmarkt in Russland ist im Vorjahresvergleich um knapp 230% gestiegen und war damit „Wachstumssieger“.
Dahinter folgten Ungarn (+117%), die Tschechische Republik (+97%) und Rumänien (+52%).
Gleich an fünfter Stelle findet sich übrigens Deutschland, das mit einem Zuwachs von über 41% den am stärksten wachsenden Gewerbeimmobilienmarkt in Westeuropa aufweist.
<link http: www.institutional-investment.de content real-assets artikel external-link-new-window external link in new>Damit bekräftigt sich die Prognose von Knight Frank, dass in unsicheren Zeiten mit Brexit und Niedrigzinsumfeld Deutschland als „sicherer Hafen“ von den Investoren noch mehr Beachtung finden wird.
„Aufgrund der politischen Unsicherheit, die einen großen Einfluss auf den britischen Markt hat, entwickelte sich Deutschland zum führenden europäischen Investmentziel für nordamerikanische Investoren und zum wichtigsten Standort für innereuropäische Investments“, so Klaus Dallafina, Managing Director für Valuation bei Knight Frank.
Für Deutschland errechnete Knight Frank darüber hinaus fallende Spitzenrenditen über das erste Halbjahr. In anderen europäischen Metropolen blieben diese stabil.
„In den wichtigsten deutschen Büromärkten hingegen fielen die Spitzenrenditen weiter und liegen jetzt in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München mehr als 100 Basispunkte unter den historischen Tiefständen”, so die Analysten.