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ÖSTERREICH: Valida investiert in „soziale Infrastruktur“

Die zweitgrößte und rund 3,8 Mrd. Euro schwere österreichische Pensionskasse Valida (frühere ÖPAG) startet dieses Jahr mit Investitionen in Pflegeheimbetreiber und übernimmt ein Darlehen an einen Energiedienstleister.

Für das vergangene Jahr hat die Valida eine Performance von -2,97% ausgewiesen, was nur minimal über dem Marktschnitt von -3% liegt.

Um die Rendite des Portfolios zu verbessern hat die Valida Gruppe nun einen ersten Vorstoß in Richtung soziale Infrastrukturprojekte in Österreich unternommen. Die gilt sowohl für die Pensionskasse als auch für die Vorsorgekasse Valida Plus, die 997 Mio. Euro an Abfindungsgelder aus dem obligatorischen System der sogenannten „Abfertigung Neu“ verwaltet und 2011 knapp 1,7% erwirtschaftete.

2012 wird die Pensionskasse 20 Mio. Euro in Aktiengesellschaften investieren, die sich auf den Ankauf und die Vermietung von Pflegeheimen in Österreich spezialisiert haben.

Sie wird auch ein von der Kommunalkredit an einen Energiedienstleister vergebenes Darlehen übernehmen, das durch den österreichischen Energiekonzern EVN garantiert ist.

Insgesamt hat die Valida Pensionskasse für dieses Jahr 15 Mio. Euro für die Übernahme oder Vergabe von Darlehen an den öffentlichen Sektor oder Unternehmen die diesem nahestehen, z.B. aus dem Energie oder Infrastrukturbereich, eingeplant.

Die Vorsorgekasse Valida Plus wird 15 Mio. Euro in Wohnbauanleihen investieren, zum einen über Anleihen von Wohnbaubanken und zum anderen „über soziale Wohnbauprojekte im Wege von gemeinnützigen Wohnbauträgern“.

„Diese Investitionen werden stabile Erträge mit einer großen Sicherheit bringen und sie sind Teil unserer sozialen Verantwortung gegenüber der österreichischen Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte Andreas Zakostelsky, Vorstandsvorsitzender der Valida, vor Journalisten in Wien.

Seine Renditeerwartungen liegen für den Bereich Pflegeheime und Darlehen an den öffentlichen Sektor zwischen 4% und 5%, und für die Wohnbauanleihen bei 3,25%.

Zakostelsky hielt fest, dass die Investitionen „nur ein Anfang sind, mit dem wir Erfahrungen in diesem Bereich sammeln können“.

Im vergangenen Jahr hatte die größte Pensionskasse des Landes, die VBV, angekündigt, in Pflegeheime in Deutschland zu investieren, wo der Markt schon besser ausgebaut ist, als in Österreich.

Aber der Valida-Vorstand ist überzeugt, dass Österreich auf Grund der demographischen Situation „diesen Sektor über die nächsten Jahre rasch ausbauen muss“.

Im übrigen Portfolio der Valida Pensionskasse wurde die Aktienquote deutlich von 37,4% am Jahresende 2010 auf 16,6% heruntergefahren.„Wir werden weiterhin Aktien sehr dynamisch absichern, je nach Marktentwicklung“, bestätigte Zakostelsky.

Die Pensionskasse wird ihre Immobilienquote von derzeit 3,5% weiter ausbauen, nachdem sie schon im vergangenen Jahr von 1,4% per Ende 2010 deutlich angestiegen war.

Zakostelsky sieht an den Immobilienmärkten in Österreich und dem Rest von Europa ein  „interessantes Momentum“.

In ihrem Anleihenportfolio wird die Valida Pensionskasse sich weiterhin mehr auf europäische Unternehmensanleihen konzentrieren, vor allem aus dem Blue Chip-Bereich, da Staatsanleihen aus der Kern-Eurozone zwar stabile, aber nur sehr niedrige Erträge erzielten. Zakostelsky bestätigte dennoch, dass „Italien definitiv mittelfristig wieder interessant werden wird“.

Die Vorsorgekasse Valida Plus hat sich ganz aus Aktien zurückgezogen, dafür aber im vergangenen Jahr erstmals eine Immobilienquote von 1,9% aufgebaut.