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Umfrage: Institutionelle Anleger wollen eine vereinfachte Ausweisung von Bauland zur Förderung des Mietwohnungsbaus

Kurz vor der Bundestagswahl entdecken die Parteien im Wahlkampf die Wohnungspolitik wieder. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat jüngst nochmals in der ARD-Wahlarena bekräftigt, die Mietpreisbremse im Falle einer Regierungsbeteiligung weiter verschärfen zu wollen. Dagegen sehen institutionelle Anleger in Deutschland andere Maßnahmen, wie die vereinfachte Ausweisung von Bauland, als sinnvoll an, um den Mietwohnungsneubau in Deutschland zu fördern. Das geht aus der neuen Online-Umfrage unter rund 150 institutionellen Anlegern in Deutschland hervor, die RUECKERCONSULT im Auftrag von Engel & Völkers Investment Consulting durchgeführt hat.

So rechnen 58,5% der Befragten bei Verschärfung der Mietpreisbremse mit einem zunehmenden Investitionsstau bei Bestandswohnungen. Knapp die Mehrheit schätzt zudem, dass trotz einer Ausweitung der Mietpreisbremse die Mieten weiter steigen könnten. Für 46,2% der Befragten kommt bei einer Verschärfung der Mietpreisbremse sogar in Betracht, ihren Investitionsschwerpunkt auf andere Immobilien-Assetklassen zu verlagern.

Kai Wolfram, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Investment Consulting GmbH, kommentiert: „Institutionelle Anleger sehen die Mietpreisbremse nicht als das geeignete Instrument an, um den Mietwohnungsmarkt zu regulieren. Schon heute kalkulieren Investoren bei Bestandsimmobilien mit einer sehr geringen Mietrendite von zwei bis drei Prozent. Bei einer anhaltend hohen Nachfrage nach Mietwohnungen hilft letztlich nur eine Ausweitung des Angebotes, um die Wohnungsmärkte nachhaltig zu beeinflussen.“

Eine weitere Forderung aus der Politik kommt von Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU), der für die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung über eine Sonder-AfA plädiert. Eine Erhöhung der linearen AfA auf mindestens drei Prozent bzw. die Einführung einer degressiven AfA hat dagegen für institutionelle Anleger in Deutschland mit jeweils 41,5% nicht die oberste Priorität. Dagegen hält es die Mehrzahl (87,7%) der institutionellen Anleger in Deutschland für sinnvoll, die Ausweisung von Bauland in städtischen Gebieten zu vereinfachen und den sozialen Mietwohnungsbau (50,8%) zu fördern.

„Für viele institutionelle Anleger und Projektentwickler stellen die hohen Grundstückspreise in den Metropolen ein gravierendes Problem dar. Betrug früher der Grundstücksanteil an den Erstellungskosten für Neubau noch rund 15% bis 20%, liegt der Anteil heutzutage bei über 40%. Wer den Mietwohnungsbau vorantreiben will, muss daher vor allem das Angebot an Grundstücken in den Innenstädten erhöhen“, erläutert Wolfram.

An der Online-Umfrage zu den Anlegekriterien von institutionellen Investoren und Family Offices haben sich insgesamt rund 150 Unternehmen beteiligt. Deutsche Family Offices stellen dabei mit einem Anteil von 23% die größte Gruppe. Danach folgen deutsche Versicherungen mit einem Anteil von acht Prozent. Alle Ergebnisse der „Investorenumfrage 2017 – Investitionsstrategien institutioneller Investoren am deutschen Wohnimmobilienmarkt“ werden am 27. September veröffentlicht.