Das Spezialfondsvolumen wird höchstwahrscheinlich innerhalb der nächsten „zehn Jahre die 2 Bio.-Euro-Marke durchbrechen“, was „einer Steigerung von durchschnittlich 80 Mrd. Euro pro Jahr“ entspricht, so Kommalpha in der neuesten Spezialfondsstudie.
Dieser Zuwachs werde vor allem durch das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) gespeist, das u.a. den Spezial-AIF für Assetklassen etabliert hat, die zuvor fast ausschließlich von geschlossenen Fondsanbietern abgedeckt wurden.
Diese müssen nun eine Lizenz als Anbieter von Spezial-AIF erlangen, oder mit einer Master-KVG bzw. Service-KVG zusammenarbeiten.
Kommalpha hielt fest, dass das Vehikel Spezialfonds in Zukunft mehr Assetklassen abdecken wird, aber für diese müsse oft erst die „Spezialfondsfähigkeit“ etabliert und Risiken neu bewertet werden, damit sie in diese Investmentform passen.
Dieser Prozess stecke in Deutschland „noch in den Kinderschuhen“ und „die entsprechenden Notwendigkeiten einer KVG-Lizensierung von Sachwertanbietern sowie Mandatierung einer Verwahrstelle produzieren einen Stau für Investitionen“.
„Die Assetklasse Immobilien bzw. das Immobilienspezialfondsgeschäft hat es vorgemacht und Themen wie Infrastruktur, Agrar, Private Equity und weitere alternative Investmentthemen werden sich im Spezialfondsgeschäft langfristig etablieren.“ „Der Weg dahin ist eine Herausforderung“, so die Meinung der Researcher von Kommalpha.
Durch die neue Komplexität in den Regularien, und dadurch, dass den Investoren neue Assetklassen leichter zugänglich gemacht werden, sagen die Studienautoren ferner eine steigende Nachfrage nach Master-KVGen voraus.
Während im Jahr 2008 Spezialfonds nur knapp über die Hälfte der Assets ausmachten, die in Master-KAG-Strukturen verwaltet wurden, hat sich dieser Anteil bereits auf 76% ausgeweitet. Dies innerhalb einer Stichprobe von Anbietern, die sich über die vergangenen sechs Jahre kaum verändert hat.
Eine der Herausforderungen, die Kommalpha für Master-KVGen sieht, ist die „Redundanz an Dienstleistungen“, die auch Verwahrstellen anbieten und die den Wettbewerb verschärfen werden.
Ein weiterer Trend, der in der Umfrage festgestellt wurde, ist die Spezialisierung von Master-KVG-Anbietern, ähnlich der in Hamburg ansässigen IntReal, die sich nur auf Immobilien fokussiert hat.
Insgesamt fühlt sich ein Drittel der befragten Investoren durch zu viele Regularien eingeschränkt und sagt, dass diese Aufgaben Ressourcen binden, die für die Vermögensverwaltung gebraucht werden, was wiederum als Folge die Anlagerendite schmälert.
Größere Investoren wollen mehr Freiheit bei den Investitionen und begrüßen das „Prudent Person Principle“ zu dem mit Solvency II und IORP II erste Schritte gesetzt werden. Kleinere Investoren befürchten hingegen, dass die Herausforderung eigene Strukturen aufsetzen zu müssen, zu groß sein könnte.
Link: <link http: www.kommalpha.com kommalpha studien.php>Die komplette Studie finden Sie hier.