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„Wasser ist ein weltweit extrem ungleich verteilter Rohstoff“

Nicht erst der heiße Sommer 2013 macht die Bedeutung des Rohstoffs Wasser deutlich. Schon immer hing die Entwicklung der Zivilisation am Zugang zu sauberen Trinkwasser und dem Rohstoff Wasser an sich. IPE Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Felix Schnella, CFA, Fondsmanager des Ökoworld Water for Life, über das Investmentthema Wasser und die Aussichten.

IPE Institutional Investment: Im Retailbereich ist „Wasser“ ja durchaus ein eigenständiges Thema, wie sehen Sie dies im institutionellen Sektor?
Schnella: Die Investmentchance im Bereich Wasser wir von institutionellen Investoren durchaus gesehen, für viele ist es allerdings von der Einordnung her schwierig, das Thema in der Asset Allokation unter zu bringen. Großes Interesse sehen wir aus dem Bereich Dachfonds, andere Institutionen nähern sich dem Thema eher noch allgemein über den Bereich der ESG-Produkte.

IPE Institutional Investment: Ein zu weit gegriffener Ansatz?
Schnella: Das Thema Wasser kann über den Bereich Nachhaltigkeit sicher gut erfasst werden. Denken Sie beispielsweise an das Thema sauberes Trinkwasser in Afrika. Außerdem gibt es auch viele Anbieter am Markt, die sich rein am Thema orientieren und dabei die Nachhaltigkeit außen vor lassen. So gibt es beispielsweise Pumpenhersteller, die sowohl Wasserversorger als auch Atomkraftwerke beliefern. Insofern sehen wir Nachhaltigkeit als einen ganz wesentlichen Filter, dennoch verdient das Thema sicher eine eigene Schublade in der Asset Allokation.

IPE Institutional Investment: Wie würden Sie dann den Investment Case kurz umreißen?
Schnella: Wasser ist ein weltweit extrem ungleich verteilter Rohstoff, der im Gegensatz zu anderen Rohstoffen wie beispielsweise Gold überlebensnotwendig ist. Dies macht den Markt in vielerlei Hinsicht ökonomisch attraktiv. Gleichzeitig kann man als Investor in vielen Gebieten eine bessere und sauberere Wasserversorgung aktiv unterstützen.

IPE Institutional Investment: Genauer betrachtet – was sind einzelne Bereiche, in die Sie mit Ihrem Fonds investieren?
Schnella: Wir sprechen hier insbesondere über die Bereiche effiziente Wassernutzung, Wasserinfrastruktur und Wassermanagement. Denken Sie beispielsweise an die Wasserversorgung in London. Die Stadt verliert aktuell rund ein Drittel des Trinkwassers im Leitungssystem. Effiziente Wassernetze sind nicht nur dort ein Thema und damit ein riesiger Markt.

IPE Institutional Investment: Wie groß ist dann Ihr Investmentuniversum?
Schnella: Auf Basis unserer Nachhaltigkeitsanalyse haben wir derzeit ein Universum von rund 250 bis 300 Unternehmen, die wir in diesem Bereich identifiziert haben. Nach quantitativer und qualitativer Analyse schaffen es rund 50 Unternehmen in den Fonds.

IPE Institutional Investment: Ich stelle mir Wasser als globales Thema vor, wie sieht das in Ihrem Fonds aus?
Schnella: Sehr viele innovative Unternehmen kommen auch in diesem Sektor aus den USA. Entsprechend sind diese aktuell mit gut 40% bei uns vertreten. Europa mit rund 25% und die Emerging Markets mit zirka 30%. Hier waren wir zum Jahresanfang noch höher gewichtet, haben aber im Zuge der Korrektur dort rechtzeitig umgeschichtet.

IPE Institutional Investment: Danke für diese Einblicke.