Bei einer Konferenz in München sagte Hilka, er „fürchte sich vor“ den Auswirkungen eines einheitlichen Pensionsfondsmarktes in Europa, wie er durch die Anwendung eines Holistic Balance Sheet-Ansatzes entstehen könnte, der derzeit von der Europäischen Kommission angedacht wird.
Hilka erläuterte, dass die Volatilität in den Kapital- märkten sich erhöhen wird, wenn alle Investoren versuchen, „durch die gleiche kleine Tür ins Freie zu gelangen“ und genau das wäre das Resultat eines standardisierten Models, welches Pensionsfonds dazu zwingt, einen einheitliche Investment-Ansatz zu fahren.
„Pensionsfonds haben viel gemeinsam, aber sie sind nicht so gleichförmig, weil sie zu einem gewissen Grad von den dahinter stehenden Unternehmen abhängig sind“, so Hilka.
„Zum Glück haben wir den einheitlichen europäischen Pensionsfonds noch nicht und ich bin nicht sicher, dass wir durch Regulierungen dazu hingedrängt werden sollen. Ich bin skeptisch und ich fürchte mich“.
Später sagte er gegenüber IPE, dass kleinere Institutionen ein Standard-Investment-Modell anwenden werden müssen, weil sie nicht die Ressourcen haben, um einen maßgeschneiderten Ansatz aufzusetzen, was zu einer weiteren Vereinheitlichung des Investmentverhaltens führen wird.
„Das wird zu einer institutionalisierten Nachfrage nach Staatsanleihen oder hoch- qualitativen Anleihen führen und das könnte eine Umkehrung der Zinskurve zur Folge haben“, so Hilka.
Er gab zu, dass es in institutionellen Portfolios, besonders in Deutschland bereits eine große Übergewichtung von festverzinslichen Anlagen gebe, aber diese Nachfrage werde durch eine Gleichschaltung der Investment-Regulierungen innerhalb Europas „einzementiert“.
„So wird es zusätzliche Nachfrage nach Anleihen geben, wie wir sie noch nicht erlebt haben“, so Hilka.
Er kritisierte außerdem den Holistic Balance Sheet-Ansatz und stellte die Sinnhaftigkeit in Frage „noch mehr Geld von den Unternehmen – also aus der Realwirtschaft – zu nehmen, und in Pensionsfonds zu parken“.
Er betonte, dass vor allem die deutsche betriebliche Altersvorsorge bereits jetzt „sicher genug“ sei, ohne dass man mehr Geld von den Unternehmen zuschießen müsse.
Zur bevorstehenden Quantitative Impact Study (QIS) für Pensionsfonds, die Mitte Oktober von der EIOPA gestartet werden soll, sagte Hilka, dass in Deutschland nur fünf bis zehn der größten Institutionen mit den „notwendigen Ressourcen“ daran teilnehmen werden.
„Zu denken, dass daraus ein standardisiertes Modell für alle Versorgungseinrichtungen abgeleitet werden kann, ist nicht realistisch“ so Hilka.