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Einbruch in Langzeitperformance bei österreichischen Pensionskassen nach zweitschlechtestem Veranlagungsjahr seit Bestehen

Die acht österreichischen Anbieter verzeichneten für 2022 ein Minus von durchschnittlich 9,7%.

Für die fünf überbetrieblichen Pensionskassen errechnete Mercer Österreich ein durchschnittliches Minus von 9,76% für 2022. Seit Einführung des Pensionskassensystems 1991 hatte die Branche nur 2008 einen größeren Performance-Einbruch mit über -12% erlitten.

„2022 war verlangungstechnisch ein sehr schwieriges Jahr. Es gab nur bei den illiquiden Assetklassen die Möglichkeit, einen positiven Performancebeitrag zu generieren, z. B. im Bereich Private Markets“, kommentiert Michaela Plank, Expertin für betriebliche Altersvorsorge bei Mercer Österreich.

Der Performance-Schnitt der vergangenen drei, fünf und zehn Jahre verschlechterte sich auf minus 0,12%, plus 1,8% bzw. plus 3,08%. Im Jahr 2021 waren die Vergleichswerte noch bei 7,19%, 4,39% und 4,97% gelegen, berichtete die Finanzmarktaufsicht (FMA) in ihrem Quartalsbericht für das vierte Quartal 2022 der Pensionskassen.

Der Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen berechnet einen Durchschnitt seit Einführung des Systems 1991 mit 4,9%. Im vergangenen Jahr lag diese Latte noch auf 5,37%.



Laut FMA lag der Aktienanteil bei allen Pensionskassen (inklusive der drei kleinen betrieblichen von IBM, dem Bund und der Sozialversicherungen) 2022 bei knapp über 36,8%, der zweitgrößte Posten in den Portfolios waren Anleihen (31,7%), gefolgt von Immobilien (etwas über 7%) und 13% „sonstige Vermögenswerte“.

Allerdings finden sich innerhalb jeder überbetrieblichen Pensionskassen jeweils mehrere sehr unterschiedlich veranlagte Portfolios – je nach Risikofreudigkeit der Kunden.

Die nun vorliegende jährliche Mercer-Analyse der Performance dieser „Veranlagungs- und Risikogemeinschaften“ (VRG) zeigt, dass die Allianz Pensionskasse (1,1 Mrd. Euro AuM), als kleinster Anbieter, in praktisch allen Kategorien zweistellige Verluste und damit die schlechtesten Ergebnisse erzielte.

Besser durch das schwierige Fahrwasser kamen die zwei Marktführer. Die Valida (7,8 Mrd. Euro AuM) erzielte die geringsten Verluste in den Kategorien „konservativ“ (Aktienanteil 16% bis 23%) mit einer Performance von -5,64% und in der „aktiven“ Veranlagung (Aktienanteil 32% bis 40%) mit -8,66%. Die VBV (8,5 Mrd. Euro AuM) holte sich den ersten Platz in den Kategorien „ausgewogen“ (Aktienanteil 24% bis 31%) mit -6% Performance und bei „defensiv“ (weniger als 16% Aktien) mit -2,34%.

In der Veranlagungskategorie mit dem höchsten Aktienanteil von über 40% konnte die Bonus Pensionskasse (1,5 Mrd. Euro AuM) „die geringste negative Performance erwirtschaften: -9,48 %“, so Mercer.

Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes, wies darauf hin, dass die Pensionskassen im Jahr 2022 eine bessere Performance als die meisten Aktien- und Anleihen-Indizes verzeichnen konnten.

Zum Zinsumfeld kommentierte Zakostelsky: „Die Anhebung der Leitzinsen ist – wenn auch leider reichlich spät und zu abrupt durchgeführt – nach vielen Jahren der Nullzins-Phase wichtig. Wir hoffen damit nun auf ein vernünftiges Zinsniveau im Interesse unserer Kunden.“ Aber Plank von Mercer gab zu bedenken, dass im vergangenen Jahr „die abrupte Erhöhung der Leitzinsen durch die Notenbanken die Situation nicht wirklich verbessert hat“.