Per Ende letzten Jahres sind dabei von insgesamt 202,1 Mrd. Euro in Wertpapierfonds österreichischer Fondsgesellschaften 636 Fonds mit 97,2 Mrd. Euro (bzw. 48,1% Anteil) nachhaltig im weiteren Sinn (d.h. deklariert nach Artikel 8 oder 9 SFDR).
Nachhaltig im anspruchsvollen Sinn (d.h. zertifiziert mit Umweltzeichen oder FNG-Siegel oder deklariert nach Artikel 9 SFDR) sind 147 Fonds mit 32,7 Mrd. Euro. Dies entspricht 16,2% des gesamten Volumens in Wertpapierfonds österreichischer KAGs bzw. 33,6% der gesamten ESG-Fonds.
Das mit Abstand führende Label der Branche, getragen von immerhin 137 der insgesamt 147 zertifizierten Fonds ist das Österreichische Umweltzeichen.
Der Markt für institutionelle Fonds
Der gesamte institutionelle Fondsmarkt in Österreich konnte im Jahr 2023 um rund 8% wachsen, das Volumen in zertifizierten ESG-Fonds erhöhte sich hingegen nach Berechnungen der rfu mit +11,7% gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2022 leicht überproportional.
Dadurch stieg auch der ESG-Marktanteil geringfügig um 0,2%-Punkte. Die Fondsanzahl stieg um 10 auf 101. Auch die Nutzung beider relevanten Labels hat zugenommen: +10 Fonds mit Umweltzeichen und +8 Fonds mit FNG-Siegel (mit 1 bis 3 Sternen).
Per 31. Dezember 2023 erreichten institutionelle ESG-Fonds i.e.S. (zertifiziert oder deklariert nach Artikel 9 SFDR) ein Gesamtvolumen von 7,7 Mrd. Euro und damit einem Marktanteil von 6,4% aller institutionellen Fonds österreichischer Fondsgesellschaften (insgesamt 119,6 Mrd. Euro). Diese Assets sind zu 52,2% den Großanleger-Publikumsfonds und zu 47,8% den Spezialfonds zugeordnet.
Ferner stellte sich zum Jahresende 2023 die Assetklassen-Struktur institutioneller ESG-Fonds i.e.S. folgendermaßen dar: 23,4% sind Aktienfonds und 24,7% sind in nachhaltige Mischfonds investiert. Die größte Gruppe sind jedoch Anleihen- und Geldmarktfonds mit 51,9% Anteil.
Diese Struktur ist nahezu unverändert gegenüber dem Jahresende 2022. Damals lagen Aktienfonds bei einem Anteil von 23,3%, Mischfonds bei 24,7% und Anleihen- und Geldmarktprodukte bei 51,9%.
Ergebnisse nach Fondsgesellschaften
Die drei großen Fondsgesellschaften in Österreich führen auch das ESG-Segment an, aber auch manche mittlere und kleinere Anbieter zeigen – wie rfu betont – erfolgreich ESG-Kompetenz.
Die Raiffeisen KAG ist mit 36,3% klarer Marktführer und übertrifft ihren Basis-Marktanteil (19,4% bzw. Rang 2) signifikant. Dies ergibt sich vor allem aus dem starken Retail-Segment, wo die Raiffeisen KAG über 10 Mrd. Euro in sich vereint.
Mit 19,7% ESG-Marktanteil liegt die Erste Asset Management an zweiter Stelle und bleibt damit etwas unter ihrer Ausgangsposition (21,2%, Rang 1). Auf Platz 3 folgt Amundi Austria, mit einem Marktanteil von 17,9% und damit über dem Basis-Anteil (11,7%, Platz 3).
Wie die rfu außerdem feststellt gelingt es weiterhin auch einigen mittleren und kleineren Anbietern sich im ESG-Segment gut zu behaupten. Dies sind vor allem Security KAG, Masterinvest und Kepler-Fonds KAG, welche je rund 5% ESG-Marktanteil halten. Die im Vorjahr auf Rang 5 liegende Security KAG konnte sich dank 14,6% Asset-Wachstum auf den 4. Platz verbessern. Sie übertrifft ihre Basis-Marktposition deutlich. Bei der Masterinvest (von Rang 6 auf 5 verbessert) springt die hohe Bedeutung des institutionellen Segments ins Auge, das mit rund 1,4 Mrd. Euro am Niveau der drei großen Mitbewerber liegt. Umgekehrt ergibt sich die Position der Kepler-Fonds-KAG (vom 4. auf den 6. Rang) primär aus der Stärke im Retail.