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State Street: Institutionelle Anleger drängen angesichts steigender politischer Risiken zurück in Barmittel

Der State Street Risk Appetite Index (Index für Risikobereitschaft) sank im Juni auf -0,09, was auf eine leichte Abnahme der Risikobereitschaft im Berichtsmonat hinweist (siehe Abb. 1 am Ende des Artikels).

Michael Metcalfe

„Die Aktienmärkte mögen zwar auf neue Höchststände geklettert sein, aber die langfristigen Anleger werden dennoch vorsichtiger. Nach der zuletzt leichten Zunahme der Risikobereitschaft im zweiten Quartal drängten institutionelle Anleger im Juni wieder zurück in Barmittel, da die zuvor positive Grundstimmung wegen einer Kombination aus Positionierungen, politischen Risiken und Konjunktursorgen sowohl an den Aktien- als auch an den Rentenmärkten in Frage gestellt wurde. Die ausländische Nachfrage nach französischen Aktien sank im Juni auf den niedrigsten Stand seit der Pandemie, da die Anleger auf die wachsende politische Unsicherheit reagierten. Auch wenn die zweite Runde der Parlamentswahlen am Ende zu undeutlichen Machtverhältnissen im Parlament führte, bleibt es ungewiss, inwieweit diese Nachfrage im Juli und August zurückkehrt. Im Moment ist das Anlegervertrauen eindeutig erschüttert. Anders als bei politischen Risiken in anderen Ländern verhielten sich die Anleger im Vorfeld und beim Ausgang der Wahlen im Vereinigten Königreich weitaus neutraler. Die Mittelströme der Anleger und ihre Bestände an britischen Aktien waren im Juni nahezu neutral, während die Anleger auch ihre Untergewichtung des GBP deutlich verringerten. Der nächste Test wird sein, ob diese neutrale Sicht auf britische Vermögenswerte nun durch die bevorstehende gesetzgeberische Agenda der neuen Regierung unterstützt wird“, sagt Michael Metcalfe zur Entwicklung in Europa, Head of Macro Strategy bei State Street Global Markets

„Die USA werden im weiteren Jahresverlauf mit ihren eigenen politischen Ereignisrisiken konfrontiert sein, aber aus dem Juni lässt sich die Erkenntnis ziehen, dass der US-Dollar bei anstehenden Ereignisrisiken nach wie vor der bevorzugte sichere Hafen der Anleger ist. Die langfristige Anlegernachfrage nach dem US-Dollar erholte sich im Juni deutlich, ebenso wie die Nachfrage nach Aktien aus dem Versorgungssektor und nach Barmitteln im Allgemeinen“, so Metcalfe weiter.

Die State Street Allokationsindikatoren zeigen, dass die langfristige Allokation der Anleger in Aktien um 42 Basispunkte auf 53,2% zurückging. Die Allokation in festverzinsliche Wertpapiere ging in ähnlichem Umfang (46 Basispunkte) auf 27,5% zurück, was insgesamt bedeutete, dass die Barmittelhaltung um 88 Basispunkte auf 19,3% anstieg. Dies war der größte Anstieg der Barmittelpositionierung seit August letzten Jahres (siehe Abb. 2 am Ende des Artikels).

„Noch vor einem Monat haben wir darüber spekuliert, ob langfristige Anleger angesichts des anhaltenden hohen Ereignisrisikos einen Rückgang ihrer Barmittelpositionierung unter ihren langfristigen Durchschnitt dulden würden. Der Juni lieferte eine definitive Antwort darauf. Der Anstieg der Barmittelallokation um fast 1 Prozentpunkt war der größte seit zehn Monaten und ging zu gleichen Teilen zu Lasten von Aktien und Anleihen", sagt Metcalfe abschließend.