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W5 Group hält an ESG im profitablen US-Studentenwohnmarkt fest

Celine Winter im Gespräch mit IPE D.A.CH über ein spezielles Wohnsegment, Chancen für (deutsche) Investoren und eine Generationenfrage.

Die von Immobilieninvestor Ralph Winter 2009 begründete W5 Group ist bereits seit sechs Jahren in Spezialwohnsegmenten in den USA aktiv. Seitdem hat die Gruppe über 5 Mrd. US-Dollar investiert. Der Schwerpunkt liegt auf Studentischem Wohnen und „Shared Living“.

„Student Housing ist eine sehr attraktive Assetklasse, wenn man weiß, wie sie funktioniert, wenn man weiß an welche Uni man geht“, erläutert Celine Winter, die seit 2022 in der W5 Group für die Geschäftsentwicklung verantwortlich zeichnet. Sie ist auch die treibende Kraft hinter dem verstärkten ESG-Engagement des Immobilieninvestors, der aus dem Family Office ihres Vaters hervorgegangen ist.

„Ich will im Portfolio Gebäude, die der nächsten Generation einen Gefallen tun – das heißt ESG zertifizierte Projekte, die an die Bedürfnisse der Generation Z und jener von jungen Millennials angepasst sind“, so Winter, die selbst in diese Altersgruppe fällt.

„Studien zeigen, dass einige dieser Generation viel Geld haben, aber kritischer beim Ausgeben sind“, betont Winter. Sie wollen einen guten Lebensstandard, eine sehr gute „Location“ und vor allem „immer das neueste Projekt“. Deshalb sind die Investitionen der W5 Group vom Projektbeginn an auf drei bis fünf Jahre ausgelegt.

Dass ESG-Ansätze und Zertifizierungen wie LEEDS dabei nicht immer von allen Co-Investoren mitgetragen, eingefordert oder verstanden werden, ist für die W5 Group kein Hindernis. „Wir müssen hier manchmal als Familie selbst noch ein bisschen Geld in die Hand nehmen, aber wir wissen, dass es sich langfristig auszahlt.“

US-Markt mit Besonderheiten

In den Club Deals, für die vermehrt auch deutsche Family Offices und (semi-)institutionelle Investoren aus der DACH-Region gewonnen werden, ist die W5 Group immer selbst auch mit 10-20% Eigenkapital mit dabei. Angestrebt wird eine Rendite von 15% und mehr.

Möglich sind diese Renditen, aufgrund diverser Besonderheiten in diesem speziellen Wohnsegment: Einerseits wird nur an Privatuniversitäten der Spitzenklasse investiert. Dort stehen die wohlhabenden Eltern der Studierenden als Garantiegeber für die Miete ein.

Andererseits können die Mieten frei an den Markt angepasst werden. In einem Projekt in Miami, Florida konnten zuletzt jährliche Anstiege von 7% eingepreist werden. „Die Vermietung erfolgt darüber hinaus bereits im Voraus für das folgende Schuljahr. Damit haben die Investoren eine Sicherheit und auch der Ausstieg ist bei Vorab-Vollvermietung leichter“, erläutert Winter.

Die Assetklasse profitiere davon, dass am US-Arbeitsmarkt derzeit Erfahrung und Uni-Abschlüsse nachgefragt würden. „Deshalb entscheiden sich viele, weiter zu studieren“, so Winter. Eines der nächsten Projekte werde sich mit Wohneinheiten für MBA- und Post-Graduate-Studierenden beschäftigen. „Da bauen wir natürlich anders, als für jüngere Studierende, die zu viert in einem Zimmer wohnen können. Hier werden eher Studios angedacht“, betont Winter, die hohen Wert auf bedarfsgerechtes Bauen legt.

Die Assetklasse „Student Living“ habe auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sowie durch die Covid-Krise Resilienz bewiesen.

Ähnlich stabil und nachgefragt sei das Segment „Shared Living“, das früher auch unter der Bezeichnung Co-Living bekannt war. Auch hier geht es Winter darum, ein „Ökosystem für die Bewohner“ zu schaffen, damit sie möglichst viel Zeit in den Gemeinschaftsräumen, im gemeinsamen Pool oder etwa beim gemeinsamen Kochen verbringen. Diese Projekte werden von der W5 Group unter der eigenen Wohnmarke „I5“ vertrieben, die weiter ausgebaut werden soll.