Die SEB Gruppe hat alle ihre Direktzusagen (Past Services) auf den BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes übertragen.
Mit dieser Auslagerung erreicht das im BVV Pensionsfonds verwaltete Vermögen nun „knapp 1 Mrd. Euro“, so der BVV in einer Pressemitteilung.
Das genaue Übertragungsvolumen wurde nicht bekannt gegeben, aber per Jahresende 2017 hatte das Vermögen im Pensionsfonds noch rund 357 Mio. Euro betragen.
Der BVV bestätigte gegenüber unserer Redaktion, dass die „Aussage zur Verdoppelung des Anlagevolumens korrekt” ist, in Bezug auf die Übertragungshöhe.
Die Übertragung der SEB umfasst die Pensionsverpflichtungen von mehr als 6.000 Versorgungsberechtigten.
Vor dieser Übertragung war der BVV bereits für die Renten aus den Direktzusagen der SEB zuständig gewesen.
„Mit der Übernahme der Pensionsverpflichtungen kümmern wir uns um sämtliche administrativen Tätigkeiten und das Pensionsvermögen“, so Dr. Helmut Aden, Vorstandsmitglied des BVV, in der Pressemitteilung.
Er erläuterte zu den Hintergründen der steigenden Zahl von Übertragungen: „Das schwierige Zinsumfeld führte in den letzten Jahren zu erhöhtem Druck auf intern finanzierte Modelle, da es die notwendigen Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen im erheblichen Maße beeinflusst. Weiterhin führen steigende regulatorische Anforderungen bei Unternehmen mit Direktzusagen zu wachsenden administrativen Belastungen.“
Allein in den letzten 12 Monaten konnte der BVV weit über 20 neue Mitglieder gewinnen.
Im Juli hatte die Standard Chartered Bank mit der Entscheidung für den Standort Frankfurt auch den BVV für ihre Altersvorsorge gewählt.
Der Pensionsfonds ist nur ein Durchführungsweg, der vom BVV angeboten wird, der größte ist die Pensionskasse.
Insgesamt verwaltet der BVV nunmehr rund 28 Mrd. Euro für die Altersvorsorge von Unternehmen in der deutschen Finanz- und Bankenbranche.
Für die SEB ist die Übertragung Teil der Umstrukturierung ihrer Deutschlandniederlassung.
Im Jahresbericht wurden die „Gesamtkosten der Übertragung“ mit 891 Mio. Schwedischen Kronen beziffert.
Per Januar war das Kerngeschäft der deutschen SEB AG auf die SEB Gruppe transferiert und die SEB Deutschland zu einer Niederlassung umgewandelt worden.
Die SEB hielt dazu fest: „Der Grund der Änderung ist die Vereinfachung des Reporting und der Verwaltung unserer Tätigkeiten in Deutschland. Geschäftsfelder außerhalb des Kerngeschäfts, die nicht übertragen wurden, werden Schritt für Schritt abgebaut.“