Seit 12 Jahren veröffentlicht der deutsche Branchenverband BVI seine Verwahrstellenstatistik, in der die Höhe des verwahrten Vermögens deutscher Fonds ausgewiesen wird. Die Statistik umfasst die in Deutschland nach Vorschriften des Kapitalanlagegesetzbuch aufgelegten offenen Wertpapier- und Sachwertefonds sowie geschlossenen Sachwerte- und Wertpapier-/Beteiligungsfonds.

Mit Stichtag 31. Dezember 2023 beträgt das verwahrte Vermögen 2,75 Billionen Euro. „Zur ersten uns vorliegenden Statistik von Ende Juni 2012 betrug das Vermögen lediglich 1,19 Billionen Euro. Damit hat das verwahrte Vermögen um mehr als 130% zugelegt“, so BERRI Research in einer aktuellen Meldung.

Das Wachstum habe sich dabei jedoch nicht auf alle Marktteilnehmer gleich verteilt. In den vergangenen Jahren haben einige Verwahrstellen ihr Depotbank-Geschäft auf- oder an Mitbewerber übergeben. Hatten im Jahr 2012 noch 48 Verwahrstellen ihre Zahlen an den BVI geliefert, sind es zum Jahresende 2023 laut BERRI Research lediglich noch 31. Die deutschen Landesbanken gehören u. a. zu den Banken, die vom Markt verschwunden sind. Einzig die BayernLB und die LBBW sind noch in der Statistik vertreten, letztere kann sich aktuell als sechstgrößte Verwahrstelle im Wettbewerb behaupten.

Dieser Wettbewerb ist jedoch sehr übersichtlich geworden. Während zu Beginn der Auswertungen die TOP 10 der Depotbanken immerhin schon 80% des gesamten Vermögens auf sich vereinten, sind es mittlerweile ca. 93%. Noch eindrucksvoller ist der Vergleich der TOP 5. Mit rund 69% vereinen die fünf größten Häuser mittlerweile mehr als zwei Drittel des Volumens auf sich (zum Vergleich: in 2012 waren es lediglich 52%).

Unter den verbleibenden 21 Häuser (und damit die verbleibenden 7% des Volumens) verbergen sich auch etliche Teilnehmer die mit Volumina jeweils unter der Marke von 5 Mrd. Euro (11 Depotbanken) oder von 1 Mrd. Euro (7 der 11 Depotbanken) bleiben. Hier bleibt nach Ansicht von BERRI Research abzuwarten, ob die Teilnehmer ihr Geschäft in den kommenden Jahren halten können oder eventuell ebenfalls abgeben werden.

Mit einem Vermögen in Höhe von rund 666 Mrd. Euro ist die französische Großbank BNP Paribas erfolgreichster Player auf dem deutschen Markt der Verwahrung. Mit einem Marktanteil von 24% vereint das Unternehmen fast ein Viertel des gesamten verwahrten Vermögens auf sich. Im kleineren Stil gibt es auch weitere Aufsteiger auf dem Markt: Beispiele hierfür sind beispielsweise das Bankhaus DONNER & REUSCHEL (06/2012: 5 Mrd. Euro, 12/2023: 26 Mrd. Euro) oder die Evangelische Bank (6/2012: 0,9 Mrd. Euro, 12/2023: 6 Mrd. Euro), die nicht zu den TOP 10 gehören, in den vergangenen Jahren jedoch das verwahrte Vermögen signifikant steigern konnten.

Link: Entwicklung des Depotbankvermögens seit Juni 2012