Der Global Investor Confidence Index ist im Juli auf 84,9 gesunken, das ist ein Minus von 2,4 Punkten gegenüber dem bereinigten Wert von 87,3 für den Monat Juni. Investoren aus allen Regionen zeigten eine nachlassende Risikobereitschaft.
Der ICI für Nordamerika fiel von 81,6 auf 80,6, der ICI für Europa von 103,3 auf 99,3 und der ICI für Asien von 95,9 auf 91,9.
Entwickelt wurde der Investor Confidence Index von Kenneth Froot und Paul O'Connell von State Street Associates, dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen von State Street Global Exchange. Der Index misst das Vertrauen bzw. die Risikobereitschaft der Investoren quantitativ, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Anleger untersucht. Der Index weist Änderungen bei der Risikobereitschaft der Anleger eine genaue Bedeutung zu: je höher die prozentuale Verteilung auf die einzelnen Papiere, desto größer die Risikobereitschaft bzw. das Vertrauen.
Ein Wert von 100 ist neutral; dies ist der Wert, bei dem Investoren ihren langfristigen Anteil an risikoreichen Anlagen weder erhöhen noch verringern. Der Index unterscheidet sich von umfragebasierten Maßnahmen dadurch, dass er sich nicht auf von institutionellen Investoren geäußerte Meinungen, sondern auf ihre tatsächlich getätigten Geschäfte stützt.
„Dass das Anlegervertrauen etwas ins Stolpern geraten ist, ist nicht nur deshalb bemerkenswert, weil dies den neuen Höchstständen bei den Preisen einiger Risikoanlagen zuwiderläuft, sondern auch, weil das Vertrauen in allen drei Regionen gesunken ist, wenn auch in unterschiedlichem Höhe“, sagte Michael Metcalfe, Senior Managing Director und Head of Global Macro Strategy bei State Street Global Markets.
„Die Investoren sind zwar nicht an die gleichen Lieferkettenverbindungen gebunden wie globale Hersteller, aber es bleibt das Risiko einer Ansteckung. Die Tatsache, dass das Vertrauen in der Asien-Pazifik-Region am stärksten zurückgegangen ist, bezeugt möglicherweise, wie viel Impulse von der Politik in der Region ausgehen werden.“
„Das gestiegene Anlegervertrauen des vergangenen Monats erwies sich als kurzlebig. Im Juli zeigten sich die Anleger erneut risikoscheu, und während die US-Werte Rekordhöhen erreichten, haben die globalen Werte an der Aufregung nicht teilgenommen“, so Kenneth Froot. „Um die Auswirkungen auf das globale Wachstum und die globalen Erträge zu mildern, verhalten sich die Zentralbanken der entwickelten Märkte defensiv, und es wird erwartet, dass die Federal Reserve die Zinsen senkt. Trotz der Handelsgespräche zwischen den USA und China scheint die Unsicherheit über die Unterbrechung der Lieferkette und den Brexit bestehen zu bleiben.“