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Investmentforum 2024: Zwischen digitaler Transformation und US-Wahl

Hochkarätige Vortragende wie Julia Bock-Schappelwein (WIFO), Xuewu Gu (Center for Global Studies, Universität Bonn), Heribert Dieter (Stiftung Wissenschaft und Politik), Cathryn Clüver Ashbrook (Bertelsmann Stiftung) und Klaus-Jürgen Gern (ifW) folgten der Einladung von IQAM Invest und IQAM Research Center zum investmentforum in die Salzburger Residenz.

v.l.n.r. Holger Wern, Sprecher der Geschäftsführung, IQAM Invest; Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt, DekaBank; Mag. Julia Bock-Schappelwein, Senior Economist, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO); Dr. Ulrich Neugebauer, Sprecher der Geschäftsführung, Deka Investment und Vorsitzender des Aufsichtsrats, IQAM Invest (©wildbild)

Vor welchen Herausforderungen die Wirtschaft durch die digitale Transformation und die USA – sechs Monate vor der Wahl – stehen, waren zentrale Themen des diesjährigen investmentforums von IQAM Invest und IQAM Research Center. „Darüber hinaus wurden die aktuellen Entwicklungen in den Emerging Markets, im Speziellen China, Indien und Südostasien, sowie aktuelles aus dem Asset Management rund um Staats- und Unternehmensanleihen näher beleuchtet“, so Holger Wern, Sprecher der Geschäftsführung von IQAM Invest.

Digitale Transformation als Herausforderung in der Wirtschaft
Digitalisierung, Demographie und Ökologisierung der Wirtschaft stellen zentrale Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft dar. „Das Finanz- und Versicherungswesen ist mehrfach gefordert, nicht nur wegen der Alterszusammensetzung, sondern auch, weil es vom Einsatz digitaler Technologien profitiert und zugleich dadurch auch unter Druck gerät“, sagt Mag. Julia Bock-Schappelwein, Senior Economist, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO). Deka-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater über Kapitalmärkte in unruhigen Zeiten: „Trotz der unruhigen Umgebung mit weltweiten Konflikten und Inflation wächst die Weltwirtschaft stetig und kräftig.“

Emerging Markets – zwischen Wachstum und Findung
Aktuelle Entwicklungen in China: Was wird auf Europa zukommen? „Die aktuellen Entwicklungen in China sind geprägt durch eine Mischung von zunehmender Machtkonzentration, vorsichtiger Wiedereröffnung und pragmatischem Umgang mit Taiwan. Das Land bleibt politisch stabil, wirtschaftlich angeschlagen und technologisch dynamisch. Für Europa stellt die Milliardennation nach wie vor eine Chance dar“, meint Univ.-Prof. Dr. Xuewu Gu, Direktor des Center for Global Studies an der Universität Bonn.

Steht Indien vor einem anhaltenden wirtschaftlichen Höhenflug? „Der indische Subkontinent entwickelt sich zu einem Pol der internationalen Wirtschaftsbeziehungen und wird bis zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeit im Jahr 2047 eine führende Wirtschaftsmacht werden“, prognostiziert Prof. Dr. Heribert Dieter, Senior Fellow in der Forschungsgruppe Globale Fragen bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin und Gastprofessor am National Institute of Advanced Studies in Bengaluru, Indien.

Österreichische Wirtschaft als Profiteur der südostasiatischen Erfolgsstory
Der Regionalmanager für Asien/Pazifik der Wirtschaftskammer Österreich, Mag. Franz Rößler, sagt: „Die Wirtschaftsentwicklung der südostasiatischen Länder ist eine Erfolgsgeschichte ersten Ranges. Wir sprechen von der demnächst viertgrößten Volkswirtschaft der Welt und einem Hotspot für Hightech und Innovation. Umso beeindruckender ist es, dass die österreichische Wirtschaft mit über 2 Mrd. Euro an Exporten kräftig an dieser Erfolgsstory mitschreibt.“

USA – sechs Monate vor der Wahl
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Präsidentschaftswahl sind aufgrund der bislang wenig konkreten Programme sehr unsicher, können aber erheblich sein. „Sorgen macht insbesondere die angekündigte protektionistische Handelspolitik. Sie droht die multilaterale Welthandelsordnung irreparabel zu beschädigen und bestehende Handelskonflikte massiv zu verschärfen“, so Dr. Klaus-Jürgen Gern, Head of Global Economic Outlook am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW). Die US-Wahl 2024 werde wegweisend für die internationale Ordnung. „Gelingt Donald Trump ein Systemumbau zu Hause, dann kommt der Abbau am globalen Ordnungsgefüge. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten sind bislang – trotz der vielen Absichtsansagen aus dem Trump-Lager – darauf nicht ausreichend vorbereitet. Aber Hoffnung ist keine Strategie“, meint Cathryn Clüver Ashbrook, Senior Advisor bei der Bertelsmann Stiftung. „Wir stehen vor der spannendsten Wahl des Jahres. Europa täte gut daran, seine Rolle als Player auf der Weltbühne selbstbewusster anzusetzen“, ergänzt Mag. Hannelore Veit. M.A., ehemalige Leiterin des ORF-Korrespondentenbüros in Washington.

Aktuelles aus dem Asset Management
Bei der Anlage in Unternehmensanleihen stellen sich viele operative Fragen: Soll ein Index abgebildet werden oder lieber eine Buy-and-Maintain-Strategie? Welche Anleihen sollen konkret erworben werden und welche Downgrades – eventuell sogar Ausfälle – kann und will ich mir leisten? „Ein Fokus auf die Qualität der Unternehmen kann die Lösung sein“, sagt Jörg Bungeroth, Senior Portfoliomanager und Produktspezialist bei der Deka Investment.

Mit der Bewertung und Allokation internationaler Staatsanleihen-Portfolios beschäftigte sich Univ.-Prof. Dr. Dr.hc.c Josef Zechner in seinem Vortrag: „Eine optimale internationale Allokation währungsgesicherter Staatsanleiheportfolios kann auf Basis von Forward Spreads und realen Anleiherenditen sowie zeitvariierenden Kovarianzen bestimmt werden. Im Vergleich zur durchschnittlichen Performance der einzelnen G10-Länder führen die vorgestellten Portfoliostrategien zu einer Verdoppelung der Sharpe Ratios.“