Vor der Finanzkrise notierten die Beteiligungsgesellschaften über Jahre zu Prämien auf den Buchwert von teils über 20%. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der LPX AG, einem Anbieter von Indizes und Research für börsengelistete alternative Investments.
„Aufgrund der Bewertungsabschläge können Investoren derzeit vergünstigt in Beteiligungsgesellschaften und damit in diversifizierte Unternehmensportfolien investieren“, erklärte dazu Michel Degosciu, Gründer und CEO der LPX AG.
Zudem hätten in der Vergangenheit abgeschlossene Transaktionen gezeigt, dass die von den Gesellschaften ausgewiesenen Buchwerte realistisch seien.
„Private Equity-Gesellschaften bilanzieren traditionell konservativ. Unternehmensverkäufe oberhalb der Buchwerte sind eher die Regel als die Ausnahme.“
Am größten sind die Bewertungsabschläge bei Private Equity-Firmen aus Europa (ca. 11%) und dem Vereinigten Königreich (ca. 14.%). In den USA fallen die Discounts mit im Schnitt nur rund 4% deutlich magerer aus.
Vergleicht man die verschiedenen Kategorien von Investoren, dann sind die Abschläge bei Mezzanine-Kapitalgebern besonders gering (ca. 1%). Besonders groß fallen sie bei Private Equity-Dachfonds aus (ca. 16%).
„Vor allem in Europa halten wir die teils erheblichen Abschläge für fundamental nicht gerechtfertigt. Investoren können also aktuell über börsengelistete Private Equity-Unternehmen grundsätzlich recht günstig Vermögenswerte erwerben“, so Degosciu. Er verweist zum Vergleich etwa auf Immobilienaktien, die teils zu Bewertungsprämien von 20% und mehr notieren.
Die Analyse der LPX AG umfasst alle 120 börsengelisteten Beteiligungsgesellschaften weltweit, die sich anhand von Kriterien wie Marktkapitalisierung, Liquidität und anderen für eine Aufnahme in das Index-Universum der LPX-Indizes qualifiziert haben.