Doch vor wenigen Tagen kam es dann anders als gedacht: Der neue Name ist CPI Europe AG.
Offiziell sei die Änderung erfolgt, damit „die europäische Marktausrichtung der Gesellschaft auch im Namen zum Ausdruck kommt“, so eine Sprecherin gegenüber IPE DACH. Das Unternehmen wird frühestens im März auch im Firmenregister unter diesem Namen zu finden sein wird.
Beide Namensvorschläge waren vom Mehrheitseigentümer, der CPI Property Group S.A., gekommen, bestätigte die Sprecherin. Die endgültige Namensänderung erfolgte am 30. Januar dieses Jahres bei einer außerordentlichen Hauptversammlung. Dort konnte die CPI Property Group diese Änderung mit ihrem Mehrheitsanteil von über 75 % allein durchbringen. Mehrere Kleinaktionäre stimmten gegen die Umbenennung.
Vermutungen könnten angestellt werden, dass der Name CPI Immo AG zu sehr an die - nicht in Zusammenhang stehende – CPI Immobilien GmbH erinnert hätte. Über diese praktisch namensgleiche, österreichische Holdinggesellschaft war im April 2022 ein Insolvenzverfahren verhängt worden.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die CPI Property Group, die zu mehr als 85% dem tschechischen Unternehmer Radovan Vitek, gehört, bereits einen Mehrheitsanteil an der Immofinanz übernommen. Ein paar Anteile waren Ende 2023 an Petrus Advisers Investments Fund verkauft worden. Im Sommer des vergangenen Jahres hatten die Immofinanz und ihr Mehrheitseigentümer über eine Fusion nachgedacht. Diese wurde dann im Herbst vollzogen.
S Immo von der Börse genommen
Unterdessen hat die Unternehmensgruppe die nunmehr zu 100% der Immofinanz bzw. CPI Europe gehörende S Immo im Dezember von der Wiener Börse genommen.
Dies war ein weiterer Schritt zur Optimierung der Konzernstruktur. Die dahinterliegende Transaktion mutete allerdings zunächst wenig effizient an: Die CPI Property Group verkaufte ihren Anteil an der S Immo (38,37%), damit die Immofinanz die Tochter zu 100% hält. Für einen Teil des Kaufpreises erhielt die Immofinanz von der CPI eine langfristige Finanzierung. Der Squeeze-Out-Preis pro Aktie lag dann bei knapp über 22 Euro – was einige Analysten als „mickrig“ bezeichneten.
„Eine formelle Umbenennung der 100% Tochter S IMMO AG ist derzeit nicht geplant“, betonte die Sprecherin der CPI Europe AG auf Anfrage.
Die Aktie der Immofinanz hatte im vergangenen Jahr einige Höhen und Tiefen erlebt und auch Minderheitsaktionär Petrus Advisers hat seinen Anteil von über 11% auf knapp unter 4% verringert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die jüngsten Entwicklungen auf das Unternehmen und die Börsenperformance auswirken.
„Aktuell ist kein Delisting der Immofinanz bzw. CPI Europe von der Wiener Börse geplant“, bestätigte die Sprecherin auf Anfrage von IPE DACH. Etliche Branchenkenner in Wien vermuten ein solches Szenario allerdings in näherer Zukunft.
Mobile Immobilienfirmen in Österreich: Immofinanz wird CPI Europe AG
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