Das allerbeste Ergebnis erzielte mit 8,82% die „dynamische“ Veranlagungs- und Risikogemeinschaft (VRG) der Bonus Pensionskasse, die insgesamt rund 1,7 Mrd. Euro verwaltet. Wie alle österreichischen Pensionskassen bietet sie mehrere Risikoportfolien an, die nach regulatorischen Vorgaben unterschiedliche Aktienanteile oder alternative Anlagen aufweisen dürfen.
Österreichs größte Pensionskasse veröffentlicht für 2023 ein Veranlagungsergebnis zwischen 5% und 7,5%
So muss etwa eine „dynamische“ Veranlagungsstrategie, als risikoreichste, mindestens 40% Aktienanteil aufweisen. Darunter die „aktive“ Strategie mit 35% bis 40% Aktien, die bei der Bonus PK im vergangenen Jahr 8,09% erzielte.
Zum Vergleich: der Durchschnitt über alle Pensionskassen und VRGs betrug 5,31% für 2023. Dieser Wert wurde von der Bonus Pensionskasse auch mit ihrer risikoärmsten Strategie, der „defensiv“-VRG mit weniger als 16%-Aktienanteil, knapp geschlagen: Sie erzielte hier 5,37%.
In den anderen Risikostrategien, „konservativ“ und „ausgewogen“, mit Aktienanteilen bis zu 24% bzw. bis zu 32%, konnte die APK jeweils das beste Ergebnis unter allen fünf überbetrieblichen Pensionskassen erzielen. Die Pensionskasse, die rund 7 Mrd. Euro verwaltet, konnte in diesen Kategorien Erträge von 7,11% bzw. 7,66% erreichen.
Performancetreiber waren laut Michaela Plank, Expertin für betriebliche Altersvorsorge bei Mercer Österreich, vor allem die Aktien: „Die Performance wurde getrieben von Aktien Euroraum und Aktien Global“, bestätigte sie gegenüber IPE D.A.CH. Aber auch US-Tech-Aktien, in Euro gehedged, hätten ihren Beitrag geleistet.
Anleihen haben sich „generell auch gut entwickelt”, so Plank. „Und wenn Pensionskassen schon länger in Private Markets investiert waren, konnte hier auch ein guter Ertrag erwirtschaftet werden.”
Strategische Wahl
Das alles aber natürlich nur, wenn man bzw. die eigene VRG auch in diese Assetklassen investiert war. Einige Firmen bieten über den jeweiligen Pensionskassenanbieter ein sogenanntes Lebensphasenmodell. Hier können sich Arbeitnehmer entscheiden, welchen Risikofaktor sie in welchem Lebensabschnitt wählen wollen. Teilweise wird auch automatisch für sie entschieden, mit einer Opt-Out-Möglichkeit.
Tatsächlich besteht derzeit gesetzlich die letzte Wahlmöglichkeit kurz vor Rentenbeginn. Danach bleibt den Berechtigten die zuletzt gewählte VRG bis zum Lebensende.
„Es ist derzeit nicht erlaubt, aber es wäre sinnvoll, dass auch in der Leistungshase eine Auswahl der Veranlagungsausrichtung stattfinden kann”, betont Plank. „Gerade in einem Marktumfeld, wie wir es derzeit vorfinden, ist eine Ausweitung der Flexibilität in der Pensionskassenveranlagung zu empfehlen.“
Und das vor allem auch, weil Rentner, oder „Pensionisten“, wie sie in Österreich heißen, immer länger leben.