2023 war für institutionelle Schweizer Anleger ein erfolgreiches Anlagejahr mit geschätzten Renditen zwischen 5,9% und 7,3% je nach Anlagestrategie. Schweizer Anleger profitierten insbesondere von der guten Performance der CHF-Obligationen und der Aktien in Industrieländern. Herausforderungen stellen die Bewertungsunsicherheiten bei illiquiden Anlagen sowie die Auswirkungen von geopolitischen Risiken dar. Dies zeigt das von PPCmetrics veröffentlichte Research Paper „Anlagestrategien im Jahr 2023“, welches die Performance von institutionellen Schweizer Investoren für das Jahr 2023 anhand von Muster-Anlagestrategien analysiert.
Die positive Performance im vergangenen Jahr ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Aufgrund der hohen Renditen von Aktien entwickelter Länder verzeichneten Portfolios mit einem höheren Aktienanteil tendenziell eine höhere Performance. Eine Beimischung von Aktien aus Schwellenländern oder aber auch von kleinkapitalisierten Unternehmungen (Small Caps) führte hingegen nicht zu einer Mehrrendite.
Außerdem wirkte sich das eingegangene Zinsrisiko, insbesondere durch einen hohen Anteil an CHF-Obligationen mit langen Laufzeiten, positiv auf die Anlageresultate aus. In CHF abgesicherte Obligationen in Fremdwährungen erzielten ebenfalls eine positive, aber im Vergleich zu CHF-Obligationen niedrigere Performance. Durch eine Beimischung von Schwellenländer-Anleihen konnte laut PPCmetrics die Rendite gesteigert werden.
Eine Währungsabsicherung hatte aufgrund der Aufwertung des CHF gegenüber sämtlichen Leitwährungen (trotz hoher Zinsdifferenz) einen positiven Effekt. Durch die Reduktion der Kreditspreads wurde das Eingehen von Kreditrisiken, vor allem bei Anleihen in Euro, bei Anleihen von Schuldnern mit tiefer Bonität sowie bei Unternehmensanleihen, mit einer Mehrrendite entschädigt.
Schweizer Direktanlagen und Immobilienanlagestiftungen unter Druck
Wie bereits 2022 war auch im vergangenen Jahr der Effekt der verzögerten Bewertung auf die Performance von Immobilienanlagen zu beobachten. Im Gegensatz zu börsennotierten Immobilienanlagen floss der Zinsanstieg aus dem Jahr 2022 erst im Jahr 2023 in die Bewertung der nicht börsengehandelten Anlagen mit ein.
Entsprechend war die Rendite im Jahr 2023 des KGAST Immo-Index mit +2.0% wesentlich tiefer als bei kotierten Immobilienanlagen und so tief wie nie zuvor in den letzten knapp 25 Jahren.
Alternative Anlagen trugen zur Diversifikation bei, lieferten aber gemischte Ergebnisse
Alternative Anlagen aus dem Bereich der Nominalwerte erzielten überwiegend positive Anlageresultate, welche jedoch im Vergleich zum Obligationenmarkt gemischt ausfielen. Insbesondere Investitionen in Insurance Linked Securities (ILS), aber auch in High Yield Obligationen und Senior Loans führten zu einer höheren Portfolioperformance. Mit Ausnahme von gelisteten Private Equity Anlagen resultierte bei den Sachwerten im Vergleich zum Aktienmarkt eine tiefere Anlagerendite. Rohstoffanlagen erzielten 2023 eine negative Rendite.
Das Research Paper „Anlagestrategien im Jahr 2023“ wird jährlich im Januar von der Beratungsfirma PPCmetrics AG veröffentlicht. Es zeigt auf, welche Renditen verschiedene Anlagestrategien von Schweizer Investoren bzw. verschiedene Anlagekategorien im Jahr 2023 erzielten und welche Anlageentscheide sich ausbezahlt haben. Die Studie stützt sich für den Vergleich auf gängige, überwiegend marktbasierte Indizes ab, wodurch die größtmögliche Vergleichbarkeit der Renditen der Anlagekategorien gewährleistet wird.