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Schweizer PK-Allokation: Und sie bewegt sich doch

Die PK-Basel Stadt bestätigt den Trend hin zu weniger Obligationen in Schweizer PK-Portfolios hält aber an „traditionellen Anlagen im Kern“ fest, berichtet Barbara Ottawa aus Zürich.

„Die Schweizer Pensionskassen haben über die letzten Jahre ihre Asset Allokation nie überstürzt umgebaut, sondern langsam angepasst und Chancen genutzt“, erläuterte Thomas Breitenmoser von der Beraterfirma Complementa. Vor kurzem wurde der jüngste Risiko-Check Up veröffentlicht, der dieses Jahr seine 30. Ausgabe feiert.

Er bestätigte bei seinem Vortrag beim Symposium Zweite Säule, das jährlich vom Fachverlag vps.epas organisiert wird, dass sich über die letzten Jahrzehnte „die Allokation der Pensionskassen, vor allem gerieben durch ALM, deutlich gewandelt hat“.

„2004 konnten sie die Verpflichtungsseite mit normalen Eidgenossen (Schweizer Staatsanleihen, Anm. der Redaktion) abdecken, aber das ist jetzt in keiner Weise mehr möglich“, so Breitenmoser.

Breitenmoser weiter: „Der aktuelle Prozess hat sich bewährt und die Pensionskassen scheinen „gut gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft”.

In seinen Ausführungen bestätigte Marcus Hettinger aus dem Veranlagungsteam der Pensionskasse Basel-Stadt (PKBS), die mit Anfang 2024 erstmals die 15 Mrd. Schweizer Franken-Grenze (rd. 15 Mrd. Euro) geknackt hat, den Trend für seine Kasse – wenn auch mit ein paar Besonderheiten.

Wandelanleihen als neues Feature
Noch 2013 hatte die PKBS rund 25% ihres Portfolios in Obligationen, vor allem Schweizer Anleihen, dazu kamen 17,5% Aktien Ausland und 12,5% Aktien Inland als größte Posten neben dem inländischen Immobilienanteil von 18%.

Mittlerweile ist das Obligationenportfolio auf 12,5% geschrumpft. „Aber der festverzinsliche Teil bleibt im Portfolio wichtig und wir nehmen nur das höchste Kreditrating auf, also vor allem Schuldverschreibungen von Kommunen“, so Hettinger.

„Das Ziel ist es eine breitere Diversifikation zu schaffen und das inhärente Zinsänderungsrisiko abzubauen“, so der Veranlagungsspezialist weiter. Aber traditionelle Anlagen sieht er „weiter als Kernelemente der Strategie”.

Um das zu erreichen wurde die Aktienquote leicht erhöht, für inländische Titel liegt sie jetzt bei 19,5% und für ausländische Aktien bei 13,5%. Ferner wurden Wandelanleihen sukzessive eingeführt, so dass diese Assetklasse jetzt bei 4% liegt.

Der Anteil an inländischen Immobilienanlagen wurde über Anlagestiftungen auf 24% ausgebaut.

Nicht bewährt haben sich laut Hettinger globale Bonds nach Währungsabsicherung. Auch bei aktiven Managementstrategien bleibt er skeptisch: „Wir trauen weder uns noch dem Asset Manager zu, dass wir eine Benchmark schlagen.“

Auch der Anteil illiquider, alternativer Anlagen wurde ausgebaut. So liegt der Private-Equity-Anteil jetzt etwa bei 4%, ein paar Commodities wie Gold sind auch beigemischt.

„Illiquide Anlagen haben viele Vorteile, sie erleben nicht so viele Schwankungen, sind besser diversifiziert“, so Hettinger. Aber in der Umsetzung – etwa beim Rebalancing – sieht er „gewisse Restriktionen“

„Insgesamt haben sich mit der Diversifikation Komplexität und Kosten erhöht – aber es ist auch interessanter geworden“, so Hettinger abschließend.