Während der Phase hoher Zinsen hätten viele Investoren aus entsprechenden Papieren in Barmittel umgeschichtet, was die Zuflüsse seit 2022 gedämpft habe. „Wir denken, dass es Investoren bei Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed in den kommenden Monaten zurück an die Anleihenmärkte ziehen könnte. Municipal Bonds könnten davon besonders profitieren“, schreibt Jeff Burger, Portfoliomanager des BNY Mellon U.S. Municipal Infrastructure Debt Fund, in einem aktuellen Kommentar.

Bereits jetzt, so Burger, sei zu erkennen, dass die Nachfrage am Markt zurückkehrt. „Neuemissionen sind fünf- bis zehnfach überzeichnet, je nach Emittent und Rendite.“ Dieser deutliche Nachfrageüberhang könne sich in den kommenden Wochen weiter verstärken.

„Denn wir erwarten, dass die Neuemissionen im vierten Quartal deutlich zurückgehen. Das bedeutet, dass Kaufinteressenten an den Zweitmarkt gehen müssen, um entsprechende Liquidität zu finden“, so Burger weiter

Dennoch gilt es Burger zufolge, selektiv vorzugehen. Denn die einzelnen Segmente des Marktes für US-Kommunalanleihen seien momentan unterschiedlich attraktiv. „Aus Sektorsicht bevorzugen wir weiterhin Bonds, bei denen es um essenzielle Dienstleistungen geht, wie Wasser und Abwasser oder auch Elektrizitätsversorger.“ Denn entsprechende Papiere böten attraktive Renditen und solide Fundamentaldaten. „Zudem gibt es nach wie vor Chancen in Sektoren wie Flughäfen und Mautstraßen.“

Bei den Laufzeiten bevorzugt Burger angesichts der aktuellen Zinsstrukturkurve momentan Papiere, die zehn Jahre oder länger laufen. Diese seien sowohl aus Sicht der laufenden Erträge als auch der Gesamtrendite interessant. Zudem weist der Experte angesichts der Aussicht auf sinkende Zinsen auf einen generellen Vorteil von Municipal Bonds hin: „Ihre relativ hohe Duration macht die Papiere auch für all jene interessant, die auf steigende Kurse bei fallenden Zinsen aus sind.“