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Schweizer Post Pensionskasse will „nachhaltige Nachhaltigkeit“

Kurzportrait der PK Post, die 16,8 Mrd. Schweizer Franken (rund 17 Mrd. Euro) für Postbedienstete verwaltet und Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit ist.

Ein Blick zehn Jahre zurück auf die Asset Allokation der PK Post zeigt kaum Veränderungen. Und ein Blick zehn Jahre in die Zukunft werde „mit größter Wahrscheinlichkeit“ keine Änderungen aufzeigen, so ein Sprecher der Pensionskasse der Schweizer Postbediensteten gegenüber IPE.

Aber wenn man über die reinen Prozentanteile des Portfolios auf das große Ganze blickt, dann hat sich einiges geändert in der Veranlagung der Pensionskasse. Seit 2007 arbeitet die PK Post an ihrem eigenen Nachhaltigkeitskonzept – und das in einem Land, wo ESG beim größten Branchenevent, der Fachmesse 2. Säule, weiterhin nur am Rande Erwähnung findet. Viele Pensionskassen in der Schweiz sehen Nachhaltigkeit noch immer als Renditerisiko. Einige sehen durch ESG ihre Aufgabe gefährdet, möglichst hohe Renten an die sogenannten „Destinatäre“ auszuzahlen.

Die PK Post hat jedoch bereits früh angefangen, sich als Aktionär aktiv mit ESG-Thematiken in Unternehmen auseinanderzusetzen. Sie wurde 2015 auch Gründungsmitglied des SVVK-ASIR („Schweizer Verein für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen“).

Drei Jahre später gehörte sie zu den lautesten Kritikern der Schweizer Shareholder-Engagement-Plattform Ethos. Aufgrund von Personalentscheidungen verließ die PK Post Ethos, ist seither – nach personellen Veränderungen – jedoch wieder beigetreten.

2023 beschloss die PK Post ihre einzelnen Nachhaltigkeitsbemühungen in den jeweiligen Assetklassen in eine Nachhaltigkeitsstrategie zu gießen. Diese wurde vom Stiftungsrat abgesegnet. Ein Hauptziel ist die Erreichung von „Net Zero“ in den Aktien- und Anleihenportfolios bis 2040.

Ende vergangenen Jahres hatten 25% der Unternehmen in diesen Portfolien verifizierte Klimaziele. Diese Quote soll bis 2030 auf 60% steigen und 2035 80% erreicht haben. Die PK Post wird hauptsächlich weiter über Shareholder Engagement mit den Unternehmen zusammenarbeiten – wenn nötig aber auch De-Investieren.

Immobilien als einzige große Bewegung
Doch zurück zu den reinen Asset-Allokations-Daten per Mitte 2024: Rund 25% waren in Schweizer Anleihen investiert, weitere 26% in Aktien und jeweils unter 5% in Infrastruktur, Hedge Fonds, Rohstoffe und Gold.

„Die größte Veränderung ist in der Anlageklasse Immobilien zu verzeichnen“, so der Sprecher der PK Post. „Die Immobilienquote stieg von zirka 9% (vor 10 Jahren, Anm.) auf aktuell über 15% an.“ Damit hat sie das obere Ende der strategischen Allokation erreicht.

Die PK Post investiert nicht direkt in Immobilien sondern via Anteilen in „Immobilien-Anlagestiftungen“. Über ihre Sitze in den Stiftungsräten dieser Vehikel kann die Pensionskasse die Anlageentscheidungen mit beeinflussen – so auch die Nachhaltigkeitsstrategie.

„Zentraler Aspekt ist die Energieeffizienz, um den Energieverbrauch und damit den CO2-Ausstoss zu verringern“, so die PK Post in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. „Nachhaltige Immobilien bieten nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile.“

Für 2025 hat die PK Post die nächste Asset-Liability-Studie anberaumt. Allerdings seien auch für nächstes Jahr „keine wesentlichen Anpassungen“ im Portfolio vorgesehen, so der Sprecher. Auch die Schwankungen auf den Zinsmärkten erschüttern die PK Post nicht wirklich, denn diese werden vor allem über die taktischen Quoten in der Risikoallokation abgefedert.