Laut Colliers setzte sich im ersten Quartal dieses Jahres in EMEA die positive Marktdynamik im Industrie- und Logistiksegment fort, während sich der Rückgang großvolumiger Bürotransaktionen in ganz Europa im Investitionsvolumen widerspiegelt.
So mussten mehrere Länder eine Halbierung der Gesamtaktivität im Vergleich zum Vorjahresquartal hinnehmen, wie aus dem aktuellen Colliers-Marktbericht EMEA Markets Snapshot Capital Markets Q1 2021 hervorgeht.
Christian Kadel, Head of Capital Markets bei Colliers in Deutschland sagt dazu: „Das Industrie- und Logistiksegment setzt seinen Aufwärtstrend weiter fort und verzeichnet fast durchweg rückläufige Renditen sowie Preisaufschläge für Portfolios. Während viele Investoren zunehmend bereit sind, in dieser Assetklasse höhere Risiken zu akzeptieren, bestehen häufig noch Bedenken hinsichtlich der Preisentwicklung und der Frage, ob Projektentwickler in einem Marktumfeld mit einer sinkenden Yield-Cap-Rate ein ausreichendes Mietniveau realisieren können.”
Direkte Immobilieninvestitionen in Europa erreichten laut Colliers im ersten Quartal 2021 ein Gesamtvolumen von 51 Mrd. Euro. Dies entspreche einem Rückgang von 35% gegenüber dem Vorjahr. Dabei, so Colliers, müsse betont werden, dass das erste Quartal 2020 das zweitbeste Ergebnis eines ersten Vierteljahres in den letzten 20 Jahren aufwies. Zudem seien teils erhebliche Unterschiede im Ländervergleich zu beobachten.
Matthias Leube, CEO von Colliers in Deutschland: „Aufgrund der dritten Infektionswelle verzögern sich europaweit viele Bieterverfahren. Bei Off-Market-Transaktionen und kleineren Bieterverfahren verzeichnen wir jedoch anhaltende Aktivität. Trotz des Ausbleibens großvolumiger Bürotransaktionen im ersten Quartal 2021 ist die Marktstimmung bei Core-Immobilien in Spitzenlagen mit geringem Risiko anhaltend positiv. Zudem rechnen wir für das zweite Quartal mit dem Beginn der Verkaufsverfahren für mehrere großvolumige Objekte. Sobald Auslandsreisen wieder möglich sind, dürfte ferner das Transaktionsgeschehen insgesamt anziehen.”
Der Wohn- bzw. Livingsektor verzeichnet weiterhin eine hohe Nachfrage in der Region Nordics, in Italien sowie in Zentral- und Osteuropa. Auch auf dem britischen Markt für Studentenwohnen beobachtet Colliers zudem eine zunehmend optimistische Stimmung. Die Nachfrage nach alternativen Marktsegmenten wie Biowissenschaften, Seniorenwohnheime und Immobilien mit Nutzungspotenzial für den Technologiesektor sei anhaltend hoch.
Auch das Hotel-Segment verzeichnet laut Colliers eine steigende Nachfrage, so dass das Transaktionsgeschehen in vielen Märkten zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder anläuft. Dementsprechend registriert Colliers mehrere Forward-Transaktionen von Core-Hotels und beobachtet eine enorme Erwartungshaltung hinsichtlich der weiteren Preisentwicklung